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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Wirbelkörpermetastasen: Temperaturausbreitung bei der Radiofrequenz Ablation

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Rahel Bornemann - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Simon Grötz - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Radiologie, Bonn, Germany
  • Tom Jansen - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Yorck Rommelspacher - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Dieter C. Wirtz - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Robert Pflugmacher - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO17-17

doi: 10.3205/15dkou652, urn:nbn:de:0183-15dkou6527

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Bornemann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Radiofrequenz Ablation (RFA) ist eine interventionelle Methode für eine kontrollierte Behandlung von unterschiedlichen Tumor-Arten. Metastasen der Wirbelsäule repräsentieren den häufigsten Typ von Knochenmetastasen in Tumor-Patienten. Hierbei sind ca. 36% der Tumor-Patienten von Wirbelsäulenmetastasen betroffen. RFA kann erfolgreich für die Behandlung dieser Metastasen eingesetzt werden, ist mit temperaturbedingten Risiken verbunden. Temperaturen ab 45°C haben einen zytotoxischen Effekt auf das Rückenmark und die peripheren Nerven. Daher ist eine Temperaturüberwachung bei der Durchführung der RFA anzuraten. Diese Studie untersucht die Temperaturausbreitung im betroffenen Gewebe während der RFA (STAR, DFine Inc.).

Methodik: Es wurde eine RFA an 8 speziell präparierten Lendenwirbeln von menschlichen Leichen durchgeführt. Dabei wurden in vitro Bedingungen simuliert, die möglichst nah an den in vivo herrschenden Bedingungen liegen. Für die Nachbildung der Tumormasse wurde ein Nachahmungsmodell verwendet und die hergestellte "Tumormasse" in den Wirbelkörper eingebracht. Der Wirbel wurde bei 37°C in Salzlösung aufbewahrt um eine physiologische Körpertemperatur zu erzielen. Die Temperaturen der RFA wurden im Wirbelkörper, im Neuroforamen und im Spinalkanal mittels eingebrachter Temperaturfühler gemessen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die maximale Temperatur innerhalb des Wirbelkörpers betrug 46.4 ± 3.3 °C. Die Temperatur im Bereich des Neuroforamen lag bei allen betrachteten Wirbeln bei 37°C im Spinalkanal wurden vergleichbare Temperaturen gemessen (37.3 ± 0.7 °C). Lediglich die Temperatur innerhalb des Wirbelkörpers betrug mehr als 45°C. In den kritischen Bereichen, dem Neuroforamen und Spinalkanal, lagen die Temperaturen deutlich darunter und waren vergleichbar mit der physiologischen Körpertemperatur. Daher kann angenommen werden, dass keine temperaturbedingten Risiken für diese Bereiche während der RFA mit dem verwendeten System gegeben sind. Die durch diese Studie gewonnen Ergebnisse zeigen, dass die Temperaturverteilung bei dem verwendeten System innerhalb akzeptabler Grenzen liegt. Die Temperatur des Neuroforamens und Spinalkanals erreicht keinen kritischen Bereich. Unabhängig von diesen Ergebnissen sind jedoch weitere Studien in diesem Bereich notwendig zur Bewertung der Wirksamkeit des Verfahrens.