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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Letalitätsanalyse bei schwerstverletzten Kindern

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Carsten Schöneberg - Alfried Krupp Krankenhaus, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Essen, Germany
  • Marc Schilling - Alfried Krupp Krankenhaus, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Essen, Germany
  • Judith Keitel - Alfried Krupp Krankenhaus, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Essen, Germany
  • Manuel Burggraf - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • Björn Hußmann - Alfried Krupp Krankenhaus, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Essen, Germany
  • Sven Lendemans - Alfried Krupp Krankenhaus, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Essen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO15-208

doi: 10.3205/15dkou613, urn:nbn:de:0183-15dkou6138

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Schöneberg et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das Trauma ist eine der Haupttodesursachen bei Kindern. Diese Studie untersuchte die Unterschiede zwischen Verstorbenen und Überlebenden. Darüber hinaus erfolgten eine Analyse von vermeidbaren und potentiell vermeidbaren Todesfällen und eine Fehleranalyse wurde durchgeführt.

Methodik: Der Untersuchungszeitraum lag zwischen Juli 2002 und Dezember 2011. Alle Patienten unter 16 Jahren mit einem Injury Severity Score größer 15 und primärer Aufnahme vom Unfallort wurden in die Studie eingeschlossen. Es erfolgte ein Vergleich der Verstorbenen mit den Überlebenden und die Todesfälle wurden in vermeidbar, potentiell vermeidbar und nicht vermeidbar eingeteilt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Untersuchungszeitraum wurden insgesamt 256 Kinder im Schockraum behandelt, von denen 82 Patienten die Einschlusskriterien erfüllten. Die Mortalitätsrate lag bei 13,41%. Signifikante Unterschiede zeigten sich im Glasgow Coma Scale, Injury Severity Score, Revised Trauma Score, New ISS, Revised Injury Severity Classification und Trauma and Injury Severity Score. Die Verstorbenen erlitten ein schwereres Schädel-Hirn-Trauma mit assozierter Koagulopathie. Der Zeitpunkt des Todes lag in der Mehrzahl der Fälle kurz nach Eintreffen in der Klinik. Keine längeren Intensivaufenthalte zeigten sich in der Gruppe der Verstorbenen.

Kein Tod wurde als vermeidbar und ein Tod als potentiell vermeidbar klassifiziert. Die meisten Fehler waren assoziiert mit dem Flüssigkeitsmanagement und einer verspäteten Gerinnungs- und Blutungstherapie. Auch verlängerte Rettungszeiten und OP-Zeiten in den ersten 24 Stunden nach Trauma wurden nachgewiesen.

Das Schädel-Hirn-Trauma ist der entscheidende Faktor für die Sterblichkeit bei schwerstverletzten Kindern. Der Tod tritt kurz nach Aufnahme auf und lange Intensivaufenthalte sind die Ausnahme. In der Behandlung von schwerstverletzten Kindern sind das Volumenmanagement, die Behandlung von Blutungen und Koagulopathien, die Rettungszeit und die Dauer von notwendigen Operationen in den ersten 24 Stunden von entscheidender Bedeutung.