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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Expression analysis of VEGF and neuropilin in osteosarcoma

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christian Ossendorf - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • Lisa-Katharina Gröger - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • Johannes Becker - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • Ulrike Ritz - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • Philipp Drees - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • Pol M. Rommens - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO14-1444

doi: 10.3205/15dkou600, urn:nbn:de:0183-15dkou6000

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Ossendorf et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das Osteosarkom ist der häufigste boesartige Knochentumor des Kindes- und Jugendalters. Die Prognose bei disseminierter Erkrankung ist seit langem unverändert schlecht. Bei 20% der Patienten werden bei Diagnose bereits Metastasen entdeckt. Hingegen liegen bei Diagnosestellung bei ca. 80% der Erkrankten bereits Micrometastasen vor. Fuer Tumorwachstum und Metastasieren ist die Angiogenese von besonderer Relevanz. Ein besseres Verstaendnis der Angiogenese fuer das Tumorwachstum koennte dazu beitragen, neue Therapiemoeglichkeiten und Prognose- Biomarker fuer die individuelle Ueberlebensrate der Patienten zu entwickeln.

Methodik: Die Osteosarkomzelllinien MG-63, SaOs-2, U2-Os, HOS und 143B sowie 2 Primärkulturen von Osteoblasten wurden mittels real-time qPCR hinsichtlich ihrer mRNA-Expressionsraten verglichen. Waehrend der exponentiellen Phase der qPCR wurden die C(t)-Werte errechnet. Die C(t)-Werte stehen fuer die Menge der Ziel-DNA in der Probe. Zur Interpretation der C(t)- Werte wurden Delta-C(t) und das 2-Delta-C(t) (relative Veraenderungen der Genexpression) nach der Livak Methode berechnet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Obwohl wir initial eine Ueberexpression der angiogenetischen Faktoren VEGF und NRP erwarteten, war die Expression von VEGF und NRP 1 und NRP 2 niedriger als die der Kontroll-Osteoblasten. Die Expression von VEGF A, VEGF B und VEGF C betrug nur mehr 1/5 bis 1/10 der Osteoblasten-Expression. Die NRP 1 und NRP 2 Expressionslevel waren aehnlich; das NRP 1-Expressionslevel machte ein wenig mehr als 1/7 der von Osteoblasten expremierten Menge aus, die Expressionsrate von NRP 2 war mit 1/10 der von gesunden Osteoblasten expremierten Menge sogar noch niedriger.

Unsere Ergebnisse zeigen, dass nicht alle Osteosarkome eine Ueberexpression von VEGF und NRP aufweisen. Wir folgerten daraus, dass beide, VEGF und NRP, nicht obligatorisch sind, um eine Tumorvaskularisierung einzuleiten. Moeglicherweise koennen andere Faktoren, vom Tumor exprimiert, die Angiogenese veranlassen.

Eine NRP Ueberexpression scheint mit der Herkunft des Tumors von epithelialen oder neuronalen Zellen zusammenzuhaengen, da das Osteosarkom weder epithelialer noch neuronaler Herkunft ist, scheint eine niedrigere Expression des NRP in unseren Ergebnissen nachvollziehbar.

Fuer Patienten mit erhoehten VEGF- oder NRP-Expressionsraten koennte eine Detektion und Messung des VEGF und NRP fuer prognostische Zwecke und moeglicher anti- angiogenetischer gerichteter Therapien nuetzlich sein. Jedoch zeigen unsere Ergebnisse, dass nicht alle Osteosarkome auf VEGF und NRP angewiesen sind, um die Tumorangiogenese zu aktivieren.

Somit scheinen weitere Faktoren eine Rolle bei der Aktivierung der Tumorangiogenese. Tumorvaskularisierung und Metastasierung zu spielen. Diese Faktoren ausfindig zu machen sowie ihre Effekte auf sollte der naechste Fokus sein, um in Zukunft Osteosarkompatienten besser therapieren zu koennen.