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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Diagnosefaktoren von Periimplantatinfektionen bei Knie- und Hüftendoprothesen (Eine retrospektive Analyse von 320 Fällen aus 12 Jahren)

Meeting Abstract

  • Dirk Zajonz - Klinik f. Orthopädie, UCH und pl. Chirurgie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany
  • presenting/speaker Lena Wuthe - Klinik f. Orthopädie, UCH und pl. Chirurgie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany
  • Torsten Prietzel - Klinik f. Orthopädie, UCH und pl. Chirurgie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany
  • Georg Freiherr von Salis-Soglio - Universität Leipzig, Orthopädische Klinik, Leipzig, Germany
  • Christoph E. Heyde - Klinik f. Orthopädie, UCH und pl. Chirurgie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany
  • Andreas Roth - Klinik f. Orthopädie, UCH und pl. Chirurgie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany
  • Christoph Josten - Klinik f. Orthopädie, UCH und pl. Chirurgie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany
  • Mohamed Ghanem - Klinik f. Orthopädie, UCH und pl. Chirurgie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO13-32

doi: 10.3205/15dkou582, urn:nbn:de:0183-15dkou5824

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Zajonz et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Implantationen von Hüft- (HTEP) und Kniegelenksendoprothesen (KTEP) gehören zu den häufigsten Operationen weltweit und aufgrund des demographischen Wandels mit deutlich steigender Tendenz. Dies führt jedoch ebenfalls zu einem ständigen Anstieg der Komplikationen wie Infektionen von Endoprothesen. Die Folgen stellen für Patienten, Angehörige, behandelnde Ärzte und Kostenträger eine hohe physiologische, psychologische und auch finanzielle Belastung dar. Wesentlich für die Einleitung einer adäquaten Therapie ist die frühzeitige und korrekte Diagnosefindung. Ziel der Arbeit ist die retrospektive Analyse der erfolgten Diagnostik von Patienten mit Endoprotheseninfektionen.

Methodik: Es wurden diejenigen Patienten ermittelt, die in unserer Klinik von 01/2001 bis 12/2012 aufgrund einer TEP- Infektion behandelt wurden. Es konnten insgesamt 320 Patienten mit Endoprotheseninfektionen nach KTEP oder HTEP ermittelt werden.

Ausgewertet wurden allgemeine klinische Symptome in der Anamnese, die klinischem Befunde (Rötung, Überwärmung, etc.) sowie das Vorliegen einer Sepsis oder Fistelbildung. Weiterhin wurden laborchemische Entzündungswerte bei Aufnahme, das konventionelle Röntgen sowie CT, MRT, 3- Phasen-Szintigarphie, Anti-Granulozyten-Szintigraphie und FDG-PET-CT und das Punktionsergebnis erfasst.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Signifikant mehr Patienten mit KTEP gaben Schmerzen als Patienten mit HTEP (p= 0,039) an. Signifikante Unterschiede fanden sich bei Rötung, Überwärmung und Schwellung mit einem Mehranteil bei Patienten mit KTEP- Infektionen. In der laborchemischen Diagnostik bestanden keine signifikante Unterschiede zwischen HTEP und KTEP Infektionen.

Das konventionelle Röntgen zeigte signifikante Unterschiede beim Nachweis von Lockerungen (HTEP 55%; KTEP 31% ;p< 0,001) und dem Verdacht auf eine Infektion (HTEP 61% ; KTEP 29%); p< 0,001) zwischen HTEP und KTEP zu Gunsten der HTEP Infektionen.

Ebenfalls zeigte die Anti-Granulozyten-Szintigraphie signifikante Unterschiede zwischen HTEP und KTEP beim Verdacht auf eine Infektion (HTEP 50% ; KTEP 100% ; p=0,035), hier allerdings zu Gunsten der KTEP.

Abbildung 1 [Abb. 1].

Weitere signifikante Unterschiede zwischen KTEP und HTEP bezüglich dem Verdacht auf eine Infektion fanden sich weder im CT noch im MRT, der 3- Phasen-Szintigarphie oder der PET- CT (FDG-PET).

Bei der diagnostischen Punktion zeigten sich keine Unterschiede zwischen KTEP und HTEP, jedoch signifikant mehr richtig positve Ergebnisse in der Mikrobiologie als in der Histologie.

Ergebnisse Punktion: Tabelle 1 [Tab. 1].