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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Biomechanischer Vergleich von interner symphysealer Fixation mit Schrauben-Stab-System versus Platten-Fixation für Open Book-Verletzungen des Beckenrings

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Georg Osterhoff - Department of Orthopaedics, University of British Columbia, Vancouver, Canada
  • Simon Tiziani - UniversitätsSpital Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Carina Hafner - Institut für Biomechanik, Zürich, Switzerland
  • Stephen Ferguson - Institut für Biomechanik, Zürich, Switzerland
  • Hans-Peter Simmen - UniversitätsSpital Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Clemént M. L. Werner - UniversitätsSpital Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocGR22-85

doi: 10.3205/15dkou532, urn:nbn:de:0183-15dkou5327

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Osterhoff et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Offene Wunden, Narben, Adipositas oder vorgängige Hernien-Chirurgie können relative Kontraindikationen für ausgedehnte anteriore Zugänge in der Versorgung on Open Book-Verletzungen des Beckenringes sein. Diese Studie untersucht die biomechanische Stabilität einer neuen Technik (SYMFIX) zur symphysealen internen Fixation mit einem multiaxialen Schrauben-Stab-System aus der Wirbelsäulenchirurgie, welche die direkte Reposition über das Implantat erlaubt und perkutan erfolgen kann.

Methodik: Zwei Implantat-Konfigurationen wurden an Becken-Komposit-Modellen mit simulierter Open Book-Verletzung getestet und verglichen: Eine Standard-Fixation mit anteriorer 4-Loch-Platte (PLATTE; n=6) und die SYMFIX-Konfiguration (n=6). Unter Verwendung eines etablierten experimentellen Aufbaus an einer Universal-Test-Maschine wurde jedes Konstrukt 500 konsecutiven zyklischen sinusoidalen Belastungen mit resultierenden Kräften von 200 N unterzogen. Die symphyseale und sacro-iliace Dislokation unter Belastung wurde mittels eines optoelectronischen Kamera-Systems erfasst und die Konstrukt-Rigidität wurde als Funktion von Belastung und Dislokation berechnet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Rigidität des Konstrukts PLATTE betrug 122.8 N/mm (95 % CI: 110.7 bis 134.8 N/mm) und die Rigidität des SYMFIX-Konstrukts 119.3 N/mm (95 % CI: 105.8 bis 132.7 N/mm; p = 0 .6654). Die mittlere symphyseale Dislokation war 0.007 mm (95 % CI: 0.003 bis 0.012 mm) für das Konstrukt PLATTE und 0.021 mm (95 % CI: 0.011 bis 0.031 mm) für das SYMFIX-Konstrukt (p = 0.0003). Die mittlere sacro-iliacale Dislokation war 0.156 mm (95 % CI: 0.051 bis 0.261 mm) für das Konstrukt PLATTE und 0.120 mm (95 % CI: .039 bis 0.201 mm) für das SYMFIX-Konstrukt (p = 0.0949). Ein Versagen oder Auslockern der Schrauben in beiden Konstrukten ebenso wie ein Versagen der Stab-Schrauben-Verbindung wurden nicht beobachtet.

FAZIT: Im Vergleich zur Standard-Platten-Fixation für die anteriore Stabilisation von Open Book-Verletzungen des Beckens, weist die symphyseale interne Fixation mit einem multiaxialen Schrauben-Stab-System unter Belastung in vitro eine vergleichbare Rigidität und ähnlich geringgradige Dislokationsraten auf.