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Kombinierte suprakondyläre femorale Torsionskorrektur und Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligamentes bei patellofemoraler Instabilität und hochgradigem Antetorsionssyndrom
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Eine erhöhte femorale Antetorsion stellt einen wichtigen Risikofaktor für das Auftreten einer patellofemoralen Instabilität dar. Zusätzlich führt die Luxation der Patella zu einer Ruptur des medialen patellofemoralen Ligamentes (MPFL). Bei hochgradig erhöhter femoraler Antetorsion stellt deshalb die kombinierte Rekonstruktion des MPFL und die suprakondyläre femorale Torsionskorrektur die konsequente Therapie der zugrunde liegenden Pathologie dar. Ziel der Studie war die prospektive Evaluation des subjektiven und objektiven Outcome nach kombinierter femoraler Derotationsosteotomie und anatomischer Rekonstruktion des MPFL mit einem Minimum Follow-up von 12 Monaten.
Methodik: Bei 12 Patienten mit patellofemoraler Instabilität und hochgradig erhöhter femoraler Antetorsion wurde eine kombinierte Rekonstruktion des MPFL sowie eine suprakondyläre femorale Torsionskorrektur durchgeführt. Präoperativ wurde auf den seitlichen Röntgenaufnahmen sowie MRT Aufnahmen des Kniegelenkes die Patellahöhe, der TT-TG und das Ausmaß der Trochleadysplasie bestimmt. Zudem wurde präoperativ ein MR-tomographisches Torsionsprofil erstellt. Prä- und postoperativ wurden Beschwerden, der Kujala Funktions Score, der IKDC Score sowie der Tegner Aktivität Score bestimmt.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter zum Operationszeitpunkt betrug 18,2 Jahre (15 bis 26). Die durchschnittliche Nachuntersuchungszeit betrug 16,4 Monate (12 bis 28).
Anamnestisch fand sich postoperativ keine Reluxation. Bis auf eine persistierendes Beugedefizit von max. 10° fanden sich keine postoperativen Komplikationen. Der Kujala Score und der IKDC Score verbesserten sich signifikant (p<0,01). Der Tegner Aktivitätsscore verbesserte sich nicht signifikant (p = 0.75). 91.7% der Patienten waren zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Operationsergebnis.
Schlussfolgerung: Die kombinierte Rekonstruktion des MPFL und suprakondyläre femorale Torsionskorrektur führt zu einer signifikanten Verbesserung der Kniefunktion ohne Reluxation mit hoher Patientenzufriedenheit bei Patienten mit erhöhter femoraler Antetorsion und Patellainstabilität. Bei klinischem Verdacht auf einen femoralen Torsionsfehler sollte deshalb ein MR-tomographisches Torsionsprofil erstellt werden und im Falle einer erhöhten Antetorsion eine operative Korrektur des Torsionsfehlers in Erwägung gezogen werden.