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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Erste Ergebnisse nach valgisierender Doppelosteotomie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Steffen Schröter - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität Tübingen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen, Germany
  • Julia Gruhn - BG Unfallklinik Tübingen, Tübingen, Germany
  • Ulrich Stöckle - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen, Germany
  • Atesch Ateschrang - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI59-138

doi: 10.3205/15dkou431, urn:nbn:de:0183-15dkou4316

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Schröter et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Können bei ausgeprägter varus Gonarthrose durch Wiederherstellung der Gelenkwinkel gute klinische Ergebnisse erzielt werden?

Methodik: Im Zeitraum vom 11.01.2011 bis zum 07.04.2014 wurden n=33 Patienten (37 Extremitäten) mit eine valgisierenden Doppelosteotomie ("closed wedge distal femur osteotomy" von lateral und "open wedge high tibial osteotomy" von medial) bei medialer Varusgonarthrose versorgt. In einer retrospektiven Erhebung konnten insgesamt n=24 Patienten (28 Extremitäten) nach durchschnittlich 18±10 Monaten untersucht werden. Es wurde eine Ganzbeinstandaufnahme präoperativ, nach 6 Wochen und zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung angefertigt. Ferner wurde der Oxford Score, der Lysholm Score, der IKDC und der Lequesne Score erhoben. In den Ganzbeinstandaufnahmen wurde der mechanische tibiofemorale Winkel (mTFA), der mechanische laterale distale Femurwinkel (mLDFA) und der mediale proximale Tibiawinkel (MPTA) berechnet. Außerdem wurden die Planungsdaten mit den Ergebnissen verglichen.

Ergebnisse: Präoperativ bestand ein Varus mit einem durchschnittlichen mTFA=-11±3°. Der mittlere mLDFA lag bei 92±2° und der MPTA lag bei 84±3°. Die Planung erfolgte auf einen mTFA von 2±2°. Dazu war eine Basiskeilhöhe femoral von 6±2mm und eine Öffnungshöhe tibial von 9±3mm erforderlich. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung zeigte sich ein mTFA von 0°±2° die Differenz zur Planung im Paarvergleich lag bei -2±3°. Es wurde eine durchschnittliche Korrektur von 11±3° erreicht. Der mLDFA lag bei 87±2° und der MPTA bei 89±2°. Es wurde ein durchschnittlicher Lysholm Score von 88±13, ein Oxford Score von 44±3, ein Score nach Lequesne von 2±2 und ein IKDC von 77±12 erreicht. Es trat eine Komplikation mit Überkorrektur nach Fraktur des medialen "hinge" bei der Femurosteotomie auf. Nach Revision konnte die Beinachse korrekt eingestellt und gutes Ergebnis erreicht werden.

Schlussfolgerung: Die valgisierender Doppelosteotomie liefert sehr gute klinische Ergebnisse die teilweise den Ergebnissen nach open wedge HTO überlegen sind. Nach valgisierender Doppelosteotomie konnte ein Präzises radiologisches Ergebnis bei geringer Komplikationsrate erreicht werden.