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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Klinische und radiologische Ergebnisse nach Implantation des CMI® und Actifit® – Eine Vergleichsstudie zweier Meniskus-Implantate

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Clemens Gwinner - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Sophie Wilde - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Arnd Hoburg - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Tobias Jung - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI59-1510

doi: 10.3205/15dkou426, urn:nbn:de:0183-15dkou4266

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Gwinner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Menisken sind ein integraler Bestandteil für eine physiologische Kniefunktion. Als bradytrophes Gewebe besitzen sie jedoch eine schlechte Heilungs- und Regenerationskapazität, so dass im Fall einer Meniskusläsion oftmals Gewebe entfernt werden muss.

Bei funktionellem Meniskusverlust wird die Indikation zur Implantation eines Meniskusimplantates kontrovers diskutiert.

Ziel der vorliegenden Studie war es, die klinischen und radiologischen Ergebnisse zweier unterschiedlicher Meniskusimplantate zu evaluieren.

Methodik: Bei insgesamt 46 Patienten wurde entweder ein CMI (collagen meniscus implant; Fa. Ivy Sports Medicine GmbH, Deutschland) oder Actifit (Orteq, United Kingdom) arthroskopisch implantiert. Davon konnten bisher 18 Patienten [8w/ 10m, ø40 (23-53 Jahre); 11x CMI und 7x Actifit] in die Studie eingeschlossen werden. Die klinische Auswertung erfolgte anhand des subjektiven und objektiven IKDC 2000, Lysholm-, KOOS- und Tegner-Score. Im MRT wurden Zeichen des Implantatversagens (Einrisse, Resorption oder Extrusion) standardisiert erfasst. Zur statistischen Darstellung von Unterschieden zwischen beiden Gruppen wurde der nicht-parametrische Mann-Whitney U Test verwendet mit p<0.05.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das durchschnittliche follow-up betrug 25,4 Monate (±13). Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung zeigte sich der subjektive IKDC mit 60 (±13)%. Beim objektiven IKDC entfielen 7 Patienten auf Gruppe A; 9 auf B und zwei auf C. Lysholm Score = 67 (±18) Punkte. Tegner Score = 4.3 (±1.1). Der durchschnittliche KOOS Score ergab 70 (±16)% (Schmerz: 67; Symptome: 71; Funktion: 80; Sport: 40 und QoL: 41). Patienten mit einem Actifit-Implantat zeigten bessere, jedoch statistisch nicht signifikante, Ergebnisse in den Gesamtscores (IKDC p=0.4; Lysholm p=0.8; Tegner p=0.1; KOOS p=0.06) und für die KOOS Untergruppen Schmerz und Funktion ein signifikant besseres Ergebnis p<0.05. Die MRT-Untersuchung zeigte bei zwei Patienten eine vollständige Resorption des CMI mit konsekutiver Revisionsoperation (18% CMI Revisionen).

Die vorliegende Studie zeigt erste Ergebnisse nach Implantation eines Meniskusimplantates. Dabei zeigten sich tendenziell vorteilhaftere, statistisch nicht signifikante, klinische und radiologische Resultate nach Implantation eines Actifit. Aufgrund der hohen Anzahl an allenfalls befriedigenden Ergebnissen und der dargestellten Revisionsrate sollte der Einsatz derzeit zurückhaltend erfolgen.