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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Implantaterhaltende Therapie periprothetischer Infekte durch VAC Behandlung mit Instillation

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Burkhard Lehner - Universitätsklinikum Heidelberg, Department Orthopädie, Heidelberg, Germany
  • Georg Omlor - Universitätsklinikum Heidelberg, Department Orthopädie, Heidelberg, Germany
  • Eva Renker - Universitätsklinikum Heidelberg, Department Orthopädie, Heidelberg, Germany
  • Rudi Bitsch - Universitätsklinikum Heidelberg, Department Orthopädie, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI57-925

doi: 10.3205/15dkou409, urn:nbn:de:0183-15dkou4097

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Lehner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die periprothetische Infektion bei Tumorprothesen stellt eine schwerwiegende Komplikation dar. Das Infektrisiko beträgt aufgrund der Tumorassoziierten erhöhten Risikofaktoren bis zu 15%, in bis zu 20% ist im weiteren Verlauf mit einer Amputation zu rechnen. Bei dem üblicherweise durchgeführten zweizeitigen Wechsel kommt es meist zu einem Verlust von der bereits durch die Tumorresektion reduzierten Knochensubstanz. Die Therapie der Infektion unter Erhalt der Implantate, insbesondere der Prothesenschäfte, wäre somit eine anzustrebende Alternative dar.

Methodik: In einer prospektiven Untersuchung erfolgte die Therapie eines gesicherten periprothetischen Infektes bei 25 Patienten. Durch eine Kombination aus Vakuumtherapie mit Instillation eines Antiseptikums (Polyhexanid) in mehreren Intervallen unter Erhalt der fixierten Anteile der Tumorprothese mit einem Wechsel der modularen Prothesenkomponenten zum Zeitpunkt der letzten Revision.

Bei 15 der 25 Patienten handelte es sich um eine Kniegelenksnahe Tumorprothese. 5 Infektionen wurden als akut, 20 als chronisch klassifizert. Das follow up betrug 17 Monate. Der häufigste auslösende Keim war Staphlokokkus epidermidis.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die durchschnittliche Behandlungsdauer betrug 14 Tage. Bei allen akuten Infektionen war die Therapie erfolgreich. Bei 8 (38%) der der chronischen Infektionen kam es zu einem Rezidiv des periprothetischen Infektes, was einen vollständigen Ausbau aller Prothesenanteile erforderlich machte. Insgesamt betrug der Erfolg der Behandlung im gesamten Kollektiv 68%. Nebenwirkungen der Behandlung waren nicht zu beobachten.

Das Verfahren stellt eine gute Methode zur Therapie akuter periprothetischer Infekte dar. Bei chronischen Infekten ist, wie zu erwarten, mit einem erhöhten Rezidivrisiko zu rechnen. Hier muss individuell gegen die Möglichkeit eines zweizeitigen Wechsels abgewogen werden.