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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Langfristige Ergebnisse nach arthroskopischer Therapie bei femoroacetabulärem Impingementsyndrom (6-10 Jahre Follow-up)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Matthias Brockmeyer - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Homburg, Germany
  • Lukas Wirtz - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Homburg, Germany
  • Michael Dienst - Orthopädische Chirurgie München, München, Germany
  • Dieter Kohn - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Homburg, Germany
  • Oliver Steimer - Orthopädische Anästhesiologische Gemeinschaftspraxis, Saarbrücken, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI56-1561

doi: 10.3205/15dkou405, urn:nbn:de:0183-15dkou4052

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Brockmeyer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Wie sind die langfristigen Ergebnisse nach arthroskopischer Therapie bei femoroacetabulärem Impingementsyndrom? Gibt es Faktoren, die Einfluss auf das langfristige postoperative Outcome haben (Alter, Geschlecht, Grad der Arthrose nach Tönnis im präoperativen Röntgenbild, präoperative Hüftgelenksbeweglichkeit, intraoperativer Knorpelstatus)?

Methodik: Prospektive Untersuchung eines Patientenkollektives von 52 Patienten (53 Hüften), die zwischen April 2004 und Juni 2007 aufgrund eines femoroacetabulären Impingementsyndromes (FAI) arthroskopisch operiert wurden. Folgende Scores wurden erhoben: modifizierter Harris Hip Score (mHHS), Western Ontario and McMaster Universities (WOMAC) Osteoarthritis Index, Non-Arthritic Hip Score (NHS), Hip Outcome Score (HOS) und Score nach Merle d'Aubigné. Im Rahmen der Nachuntersuchung wurden u.a. die Hüftgelenksbeweglichkeit sowie der Impingementtest erfasst und eine nativröntgenologische Untersuchung der operierten Hüfte durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 36 Patienten (37 Hüften) konnten mittels o.g. Scores erfasst werden (Männer n=22, Frauen n=14, durchschnittliches Patientenalter bei OP: 35,7 [17-64] Jahre, mittlere Nachuntersuchungszeit: 90,7 [72-124] Monate). 11 Patienten wurden in der Zwischenzeit mit einer Hüftendoprothese versorgt. Zwei Patienten wurden rearthroskopiert und deswegen ausgeschlossen.

Zum Nachuntersuchungszeitpunkt zeigten sich folgende Ergebnisse [angegeben als Median (25%- und 75%-Perzentile)]: mHHS: 96 (74-100), WOMAC Osteoarthritis Index: 98 (83-100), NHS: 95 (79-98), HOS (Sport): 86 (54-100) und HOS (ADL): 97 (78-100), Score nach Merle d'Aubigné: 17 (17-18).

Ein höheres Patientenalter war tendenziell mit schlechteren Scorewerten assoziiert, eine hoch signifikante Korrelation lag nicht vor (Spearmans Rho=0,375). Es zeigte sich im untersuchten Kollektiv kein Geschlechterunterschied (p=0,692). Patienten mit negativem Impingementtest zum Nachuntersuchungszeitpunkt zeigten signifikant höhere Scorewerte als Patienten mit positivem Impingementzeichen (p<0,01). Radiologisch zeigte sich präoperativ im Mittel ein Arthrosegrad nach Tönnis von 0,83. Zum Nachuntersuchungszeitpunkt betrug dieser 1,12. Ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem Scoreergebnis zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung und dem Grad der Arthrose nach Tönnis im präoperativen Röntgenbild, der präoperativen Hüftgelenksbeweglichkeit und dem arthroskopisch erhobenen Knorpelstatus konnte im untersuchten Kollektiv nicht gezeigt werden.

Die Ergebnisse 6-10 Jahre postoperativ nach arthroskopischer Therapie bei femoroacetabulären Impingementsyndrom sind insgesamt gut. Ältere Patienten zeigten zwar tendenziell schlechtere Scorewerte als jüngere Patienten, ein hoch signifikanter Zusammenhang konnte im untersuchten Kollektiv jedoch nicht nachgewiesen werden. Ein Geschlechterunterschied zeigte sich nicht. Ein negativer Impingementtest im Rahmen der klinischen Nachuntersuchung korrelierte hoch signifikant mit besseren Scoreergebnissen.