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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Outcome nach Resektion von Synovialsarkomen – Analyse eines überregionalen Sarkomzentrums mit einem minimalen Follow-up von 5 Jahren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ulrich Lenze - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Elisabeth Hylla - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Florian Pohlig - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Florian Lenze - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Johannes Schauwecker - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Hans Rechl - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Rüdiger von Eisenhart-Rothe - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI55-1428

doi: 10.3205/15dkou397, urn:nbn:de:0183-15dkou3971

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Lenze et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Synovialsarkome (SS) sind maligne Weichteiltumore, wobei 77% der Patienten jünger als 50 Jahre und 30% jünger als 20 Jahre sind. Die Prognose der meist jungen Patienten wird hierbei in hohem Maße von individuellen Faktoren beeinflusst, welche in der Literatur jedoch stellenweise kontrovers diskutiert werden. Ziel der Studie war eine Outcomeanalyse bei Patienten mit SS.

Methodik: Eingeschlossen wurden alle Patienten, die aufgrund eines SS des Bewegungsapparates zwischen 1998 und 2009 am Muskuloskelettalen Tumorzentrum behandelt wurden. Die Behandlung sowie Erkrankungsverlauf und Überleben wurden retrospektiv in Abhängigkeit von Lokalisation, Alter, Biologie, Tumorgröße, Grading, und Ausbreitungsverhalten analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wurden 52 Patienten (48% männlich, 52% weiblich) eingeschlossen, das durchschnittliche follow up betrug 11±3,6 Jahre, das Alter bei Diagnose 37,4±16,0 Jahre (8-77 Jahre). Histopathologisch lag in 33 Fällen (63%) ein monophasisches, in 18 (35%) ein biphasisches und in 1 Fall (2%) ein dedifferenziertes SS vor. Insgesamt wurden 15 Patienten (29%) extern voroperiert, keiner davon wies negative Resektionsränder auf. Die Graduierung war bei 1 Patient (2%) G1, bei 19 (36%) G2 und bei 32 (62%) G3. Eine primäre Metastasierung wiesen 3 Patienten auf. Die häufigste Lokalisation war mit 26,9% der Oberschenkel. Eine R0 Resektion konnte in 79% erzielt werden, ein Extremitätenerhalt in 77%. Bei 40 Patienten trat ein Lokalrezidiv nach durchschnittlich 25,2 Monaten auf. Insgesamt 16 Patienten (30,8%) entwickelten sekundäre Metastasen, nur 1 Patient nach mehr als 5 Jahren. Eine adjuvante Bestrahlung erhielten 26 Patienten (50%). Die niedrigsten 5-Jahres Überlebensraten wiesen ältere Patienten (> 40 Jahre) und Patienten mit großen bzw. metastasierten oder niedrigdifferenzierten Tumoren auf. Die Komplikationsrate lag bei 25%.

Synovialsarkome treten besonders häufig bei jungen Patienten auf. Fast ein Drittel unserer Patienten wurde unter Verdachtsdiagnose eines benignen Tumors extern nicht im Gesunden reseziert. Entscheidend für die Prognose ist jedoch neben Faktoren wie Tumorgröße, Differenzierungsgrad und Alter der Patienten auch die Resektion mit weiten Resektionsrändern.