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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Atypische lipomatöse Tumoren und Liposarkome des Bewegungsapparates – Outcomeanalyse eines überregionalen Sarkomzentrums mit einem minimalen Follow-up von 5 Jahren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Carolin Knebel - TU München, Klinikum Rechts der Isar, Klinik für Orthopädie, München, Germany
  • Ulrich Lenze - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Jonathan Breitenbach - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Florian Pohlig - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Florian Lenze - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Heinrich Mühlhofer - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Hans Rechl - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Rüdiger von Eisenhart-Rothe - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI55-1456

doi: 10.3205/15dkou396, urn:nbn:de:0183-15dkou3963

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Knebel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Liposarkome stellen mit 15-20% eine der häufigsten Entitäten bei Weichteilsarkomen dar. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Erscheinungsformen (von niedrigmaligne bis hochmaligne mit rascher Metastasierung) weißen sie jedoch keine einheitliche Ausbreitungstendenz auf. Das hochdifferenzierte Liposarkom wird von der WHO sogar nur noch als lokal aggressiver Tumor (atypischer lipomatöser Tumor; ALT) klassifiziert und kann marginal reseziert werden. Ziel der Studie war es, das Outcome von Patienten mit ALT und Liposarkomen der Extremitäten zu evaluieren.

Methodik: Patienten mit einem ALT oder Liposarkom des Bewegungsapparates, die zwischen 1998 und 2007 am Muskuloskelettalen Tumorzentrum eine Behandlung erhielten wurden identifiziert. Alle Patienten wurden retrospektiv im Hinblick auf Grading, Behandlungskonzept, Resektionsränder, Rezidiventstehung, Metastasierung und Überleben analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wurden 81 Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 56 Jahren (15-86 Jahre) eingeschlossen. Bereits extern voroperiert waren 21 Patienten (26%) , davon 67% nicht im Gesunden. Bei 48 Patienten lag ein G1-Tumor (59%), bei 11 (14%) ein G2 und bei 22 (27%) ein G3-Tumor vor. Die häufigste Lokalisation war mit 70% (n=57) der Oberschenkel. Insgesamt trat bei 19 Patienten (24%) ein Rezidiv auf, 37% (n=7) davon bei G1 Tumoren. Bei letzteren wies der Rezidivtumor bei 2 Patienten (11%) einen niedrigeren Differenzierungsgrad auf. Insgesamt 3 Patienten mit G1 Tumor entwickelten Metastasen. Neoadjuvante Bestrahlung erhielten 3 Patienten. Das durchschnittliche Follow-Up betrug 9,8 Jahre (5-20 Jahre). R1-resezierte Tumore, dedifferenzierte Liposarkomen und metastasierte Patienten wiesen die niedrigsten 5-Jahres Überlebensraten auf. Die Komplikationsrate lag bei 10% (n=8).

Unter den Weichteilsarkomen ist die Überlebensrate bei Liposarkomen insgesamt relativ gut. Entscheidend bleibt jedoch weiterhin eine vollständige Resektion. Auch ALTs sollten wegen des Risikos niedrig- bzw. dedifferenzierter Rezidive mit entsprechendem Metastasierungspotential nicht marginal sondern unter Belassen eines Sicherheitsabstandes reseziert werden.