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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Funktionelle Ergebnisse nach Skapula(-teil)resektion

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Alexander Klein - Schwerpunkt Tumororthopädie, Klinik für Orthopädie, Physik. Medizin u. Rehabilitation, Klinikum der LMU München, München, Germany
  • Alexander Paulus - Klinik u. Poliklinik für Orthopädie u. Physikalische Medizin, Klinikum der Universität München, München, Germany
  • Andrea Baur-Melnyk - Ludwig-Maximilians-Universität, Institut für Radiologie, München, Germany
  • Thomas Knösel - Ludwig-Maximilians-Universität, Pathologisches Institut, Campus Großhadern, München, Germany
  • Volkmar Jansson - Ludwig-Maximilian-Universität, Orthopädische Klinik und Poliklinik Großhadern, München, Germany
  • Hans R. Dürr - Ludwig-Maximilians-Universität, Orthopädische Klinik und Poliklinik, Schwerpunkt Tumororthopädie, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI55-1263

doi: 10.3205/15dkou390, urn:nbn:de:0183-15dkou3905

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Klein et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Tumoren der Skapula sind selten. Die Resektion der Läsion ist oft notwendig. Die anatomische Lokalisation der Tumoren bestimmen das Ausmaß der Resektion und aufgrund der hohen funktionelle Bedeutung des Schultergürtels im alltäglichen Leben die postoperativ zum Teil erheblichen Konsequenzen. Eine aktuelle Literaturrecherche zeigte nur wenige Berichte mit geringen Fallzahlen.

Methodik: Im Zeitraum 1995-2014 wurden 31 konsekutive Patienten in die retrospektive Studie eingeschlossen. Alle erhielten eine Skapularesektion oder Skapulateilresektion auf Grund eines benignen oder malignen Knochentumors. Patienten, die lediglich eine Kürettage erhielten, wurden nicht berücksichtigt. Die Nachuntersuchung erfolgte 2014. Von 31 Patienten konnten 27 in die Studie eingeschlossen werden, 4 Patienten gingen im postoperativen Follow-Up verloren. Die Nachuntersuchung erfolgte anhand des MSTS- und TESS-Scores.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 16 Männern und 11 Frauen betrug das Durchschnittsalter 45,6 Jahre. Seitens der Diagnosen fand sich ein 8 Chondrosarkome, 4 große Exostosen, 3 Liposarkome, 3 Metastasen, 2 Osteosarkome, 2 Fibrome und je ein Chondroblastom, Desmoidtumor, desmoplastisches Fibrom, Ewing-Sarkom und Leiomyosarkom. Im Durchschnitt betrug die postoperative Nachbeobachtungszeit 6,5 Jahre. 2 Patienten waren im Untersuchungszeitraum tumorabhängig (1) oder aufgrund einer kardialen Erkrankung (1) verstorben. Bei sieben von 27 untersuchten Patienten wurde eine Skapulektomie durchgeführt, bei allen anderen Patienten eine Skapulateilresektion verschiedensten Ausmaßes. Der MSTS-Score zeigte mit 75,2 % ein gutes Zufriedenheitsniveau. Unabhängigkeit vom Ausmaß der Resektion zeigte sich kein signifikanter Unterschied im MSTS-Score der Patienten.

Fazit: Die Resektion skapulärer Tumoren führt zwar oft zu deutlichen Funktionseinbußen, im MSTS-Score und der Zufriedenheit der Patientin stellt sich dieses jedoch nicht dar. Nur ein Patient (Handwerker) musste sich beruflich umorientieren. Insgesamt fanden sich gute klinische Ergebnisse sowohl im kurzfristigen, als auch im langfristigen Verlauf.