gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Komplikationsrate Neurogener Skoliosen nach Korrekturspondylodese. 8-Jahres-Ergebnisse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Thomas Pfandlsteiner - Schön-Klinik Vogtareuth, Vogtareuth, Germany
  • Ahmed Siam - Schön-Klinik Vogtareuth, Vogtareuth, Germany
  • Ulrich Schreiber - Schön-Klinik Vogtareuth, Vogtareuth, Germany
  • Cornelius Wimmer - Schön-Klinik Vogtareuth, Klinik für Wirbelsäulenchirurgie mit Skoliosezentrum, Vogtareuth, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI53-1036

doi: 10.3205/15dkou379, urn:nbn:de:0183-15dkou3798

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Pfandlsteiner et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Es handelt sich um eine Prospektive Studie mit konsekutiver Zahl von Patienten. Ziel war die peri- und postoperative Komplikationsrate und das Outcome neurogener Skoliosen, nach Korrekturspondylodese mit einem polyaxialen Schrauben Stab System operativ versorgt wurden, zu evaluieren.

Methodik: Untersuchungszeitraum von 6/2006 bis 12/2014 : 216 weibliche Patienten und 208 männliche Patienten.

Follow up: 60 Monate (17 - 84), Operationsalter: 16 a (8- 31 a), Cobb Winkel: 94° (68°- 144°), Bending: 74° (25°- 135°), Contralaterales Bending: 84° (36°- 148°), Flexibilitätsindex: 15,3 %, Lotlinie prä OP: 4 cm (1 bis 8 cm ) aus dem Lot. Intraoperatives Neuro-monitoring (sensomotorisch und motorisch evozierte Potenziale) wurde bei allen Patienten durchgeführt. Beckenschiefstand prä OP: 14° (5-46°), Sitzfähigkeit prä OP: 411 Patienten. Die klinische Evaluierung erfolgte durch die VAS Schmerzskala und den Patient Satisfaction Score.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der Cobb Winkel lag postoperativ (post OP) bei 44° (25°-80°), der Becken-schiefstand post OP bei 8° (2°-15°), die Sitzfähigkeit war post OP bei 419 Patienten gegeben, die Lotlinie post OP 1 cm (0- 3cm) aus dem Lot. Die Korrekturergebnisse hängen sehr von der Rigidität der Kurve ab, bei stark rigiden Kurven zeigen radiologisch schlechter korrigierte Kurven ein besseres klinisches Outcome. Die Sitzfähigkeit konnte signifikant verbessert werden. Ein Temporärer Querschnitt trat trotz unauffälliger SEP's und MEP's im Neuromonitoring 4 Stunden post OP (0,24%) auf, der sich jedoch nach Stabentfernung vollständig zurückbildete. Auch nach der Reinstrumentation traten keine anhaltend neurologischen Komplikationen (0%) auf. Nervenverletzung (0%), 1 Duraverletzung bei MMC mit schwerer Kyphoskoliose und Spina bifida (0,24%) ohne neurologische Komplikationen. 8 Wundinfektionen 2,15% bei 424 Patienten , davon 1 Ausbau der Instrumentation (0,24%) wegen Sepsis und 2 Revisionen mit Jet Lavage (0,48%). 8 laterale Schraubenfehllagen und 4 Schraubenauslockerungen . Die VAS konnte von (6,4) auf VAS (1,2) reduziert werden. Auch der Patienten Satisfaction Score konnte signifikant verbessert werden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass unter dem intraoperativen Neuromonitoring die neurologische Komplikationsrate auch bei neurogenen Skoliosen niedrig ist. Kontrovers wird in der Literatur die Instrumentation bis L5 versus S1 diskutiert. Das Outcome ist annähernd gleich. Der Beckenschiefstand und die Skoliosekorrektur zeigen vergleichbare Ergebnisse. S1 instrumentierte haben postoperativ öfter Schmerzen und Irritationen im ISG, L5 instrumentierte zeigen nur selten Probleme von Anschlussdegenerationen L5/S1.

Das Risiko für Wundinfektionen wird bei L5 instrumentierten in der Literatur deutlich niedriger angegeben als bei bis S1 instrumentierten. Zu Diskutieren ist auch bei präoperativ stark rigiden Kurven, dass das Belassen einer Restverkrümmung zu einem besseren klinischem Outcome für den Patienten führt und Anschlussveränderungen

minimiert werden können.