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Titanbeschichtete versus reine PEEK-Cages bei PLIF-Operationen. Eine prospektiv randomisierte Studie
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Zur interkorporellen Fusion bei PLIF-Operationen werden überwiegend Cages aus PEEK oder Titan benutzt. PEEK bietet den Vorteil des geringeren Elastizitätsmoduls und der besseren Beurteilung knöcherner Fusionen im Röntgen. Titan-Cages dagegen weisen eine höhere Primärstabilität auf. Ihre raue Oberfläche bietet exzellente Bedingungen für ein An- und Einwachsen von Knochen. Für beide Materialien werden Fusionsraten von 77-100% angegeben. Vergleichende Untersuchungen zur knöchernen Inkorporation mit den Materialien existieren aber bisher nicht. Ziel dieser Studie war der Vergleich eines reinen PEEK-Cages mit einem titanbeschichteten PEEK-Cages hinsichtlich der Fusionsraten und der klinischen Ergebnisse.
Methodik: 60 konsekutive Patienten mit lumbalen degenerativen Erkrankungen wurden randomisiert entweder der Gruppe A (titanbeschichteter PEEK-Cage) oder B (unbeschichteter PEEK-Cage) zugeteilt. Ausschlusskriterien waren systemische Erkrankungen und Osteoporose. Die PLIF wurde mit einem Pedikelschraubensystem und 2 Cages durchgeführt. Die radiologische Auswertung erfolgte mit konventionellen Röntgen und Dünnschicht-CT durch unabhängige Auswerter mit Hilfe verschiedener Scores. Zur klinischen Beurteilung wurden der Oswestry-Score und die VAS benutzt. Klinische und radiologische Ergebnisse wurden nach 12 Monaten erhoben.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 55 Patienten (92%) (36 Frauen, 19 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 51 Jahren (31-70) konnten nachuntersucht werden. Die Gruppen unterschieden sich nicht signifikant hinsichtlich ihrer demographischen Daten. 10 Patienten erhielten eine bisegmentale Versorgung. Folgende Segmente wurden operiert: 2x LWK 2/3, 5x LWK 3/4, 29x LWK 4/5 und 29x LWK5/SWK 1 (Gruppe A:29 Segmente, Gruppe B:36 Segmente). Die intra- und perioperativen Daten unterschieden sich nicht signifikant in den Gruppen.
Nach 12 Monaten hatten klinisch beide Gruppen signifikant von der Operation profitiert: Oswestry-Score präoperativ (A: 43, B: 45), 12 Monate postoperativ (A:20, B: 20); VAS Rückenschmerz präoperativ (A:6,1, B:5,2), 12 Monate postoperativ (A:2,6, B:2,6). Es traten 4 intraoperative Komplikationen (Duralecks) auf (6,2%). Die klinischen Ergebnisse beider Gruppen unterschieden sich nicht signifikant.
Die titanbeschichteten Cages waren radiologisch nicht von den PEEK-Cages zu unterschieden. Im CT zeigten sich nach 12 Monaten folgende Fusions-Ergebnisse: Knochenwachstum durch die Cageporen (A: 100%, B: 100%); Knochenwachstum außerhalb des Cages (A:48%, B:61%). Die Fusionsrate lag damit bei 100% in beiden Gruppen. Pro Gruppe zeigte sich je einmal eine Cagesinterung.
Die Verwendung titanbeschichteter oder unbeschichteter PEEK-Cages bei PLIF-Operationen führt nach 12 Monaten zu vergleichbar guten klinischen und radiologischen Ergebnissen. Die titanbeschichteten Cages zeigen dabei keinen Vorteil.