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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Langzeitergebnisse des intraoperativen Neuromonitoring mit MEP's und SEP's bei Deformitätenkorrekturen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Thomas Pfandlsteiner - Schön-Klinik Vogtareuth, Vogtareuth, Germany
  • Ahmed Siam - Schön-Klinik Vogtareuth, Vogtareuth, Germany
  • Cornelius Wimmer - Schön-Klinik Vogtareuth, Vogtareuth, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI50-1002

doi: 10.3205/15dkou354, urn:nbn:de:0183-15dkou3549

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Pfandlsteiner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: War die Untersuchung des Querschnittrisikos bei Deformitätenkorrekturen über die letzten 8 Jahre mittels motorisch (MEP) und sensorisch evozierter Potentialen(SEP).

Methodik: Prospektive Follow-up Studie von 06/2006 bis 12/2014 mit konsekutiver Patientenzahl. 655 Patienten. 348 weibliche, 307 männliche Patienten. Idiopathische Skoliosen 262, Neurogene Skoliosen 269, Hyperkyphosen 76 und Spondylolisthesen/Spondylolysen/Spondyloptosen (Grad II bis V n. Meyerding) 48. Neuromonitoring mit MEP's und SEP's. Bei allen Patienten gilt eine Signalveränderung mit Latenzverzögerung um 10% und Amplitudenreduktion um 50% als neurologisch relevant, dabei kommt es zu anhaltenden Störungen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Stagnara Aufwachtest in 4 Fällen wegen Funktionsausfall, Störung bzw. Nichtverwertbarkeit des Neuromonitoring, Vorübergehende Signifikante Signalveränderung während der OP in 34 Fällen. Die 33 Fälle erholten sich innerhalb von 5 Minuten (falsch negativ).

In 1 Fall keine Auffälligkeit im Neuromonitoring während der OP, jedoch inkompletter Querschnitt 2 Stunden postoperativ akut aufgetreten (falsch positiv). Revision mit Entfernung der Stäbe und neuerliche Rekorrekturspondylodese mit geringerer Korrektur der Deformität 2 Wochen später nach neurologischer Erholung.

Zusammenfassend liegt die Aussagekraft des Neuromonitorings mit SEP und MEP liegt deutlich über der des intraoperativen Stagnara Aufwachtest. Insbesondere bei neurogenen Skoliosen. Die Sensitivität des Neuromonitorings liegt bei 94,9% (33 Fälle) und die Spezifität bei 92%. Das Neuromonitoring zeigte eine falsch positive Situation. Der Aufwachtest ist nur bei Ausfall des Neuromonitorings angezeigt. Das Neuromonitoring muss nach der Korrektur noch mindestens 30 Minuten nachkontrolliert werden (MEP + SEP), denn bei anhaltender Amplitudenverschlechterung und Latenzverzögerung muss eine Reduktion der Skoliosekorrektur erfolgen, da sonst neurologische Ausfallserscheinungen zu erwarten sind.