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Langzeitergebnisse in Bezug auf die Arthroseprogression nach Behandlung fokaler Knorpelschäden durch Mikrofrakturierung
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Die Mikrofrakturierung ist eine häufig angewandte Methode zur Behandlung fokaler Knorpelschäden. Ziel dieser Untersuchung war es, die Langzeitergebnisse in Bezug auf die Arthroseprogression (notwendiger Gelenksersatz) zu bestimmen.
Methodik: Bei insgesamt 166 Patienten (85 Männer, 81 Frauen,; Alter 57,6 Jahre) erfolgte im Rahmen einer arthroskopischen Operation eine Mikrofrakturierung bei fokalen Knorpelschäden im medialen Kompartiment des Kniegelenks. Diese Patienten wurden über einen Zeitraum von 10 Jahren nach verfolgt und der Zeitpunkt zur notwendig werdenden Endoprothesenimplantation bestimmt. Dabei handelte es sich um 91,3% aller mit dieser Methode im Beobachtungszeitraum behandelten Patienten.
Ergebnisse: Bei 71 Patienten wurde ein Defekt im Bereich des medialen Femurkondyls behandelt. Bei insgesamt 4 (5,9%) dieser Patienten wurde im Verlauf nach zehn Jahren eine Endoprothesenimplantation erforderlich. Das durchschnittliche Zeitintervall bis zur Konversion betrug 115,7 (95% CI 111,4-119,6) Monate. Bei 57 Patienten lag ein isolierter Defekt im Bereich der Tibia vor, hier war es in 54,1% (n=20) der Fälle erforderlich, nach durchschnittlich 98,8 (95% CI 86,9-110,6) Monaten eine Endoprothese zu implantieren.
Bei 42 Patienten schließlich wurden fokale Defekte sowohl im Bereich des Femur als auch der Tibia („kissing lesion“) behandelt. Die Konversionsrate hier betrug 35,4 % (n= 11) mit einem durchschnittlichen Zeitraum bis zur Endoprothesen von 94,1 (95% CI 83,6-104,2) Monaten.
Schlussfolgerungen: Durch Mikrofrakturierung lassen sich fokale Knorpelschäden längerfristig erfolgreich behandeln, möglicherweise lässt sich dadurch die Arthrose Progression in einigen Fällen verlangsamen.