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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Transfer der Flexor hallucis longus-Sehne und Calcaneusosteotomie zur Therapie der chronischen Achillodynie Indikation und Ergebnisse

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Heino Arnold - Orthopädisches Zentrum Fichtelgebirge, Orthopädisch-Unfallchirurgische Praxisklinik Rehau, Zentrum für Fußchirurgie Hochfranken, Rehau, Germany
  • Jutta Weber - Orthopädisches Zentrum Fichtelgebirge, Orthopädisch - Unfallchirurgische Praxisklinik Rehau, Zentrum für Fußchirurgie Hochfranken, Rehau, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI47-1587

doi: 10.3205/15dkou325, urn:nbn:de:0183-15dkou3259

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Arnold et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Während eine akute Insertionstendopathie der Achillessehne einer Therapie meist gut zugänglich ist, liegen bei chronischen Formen gerade auch in Kombination mit einer Haglund-Ferse oft langwierige Verläufe vor. Wenn eine konservative Therapie wie lokal NSAR, Physiotherapie, Ruhigstellung und ggf. lokale Cortisonapplikation erfolglos bleibt, können operative Verfahren angewendet werden. Die alleinige Entfernung entzündeten oder nekrotischen Sehnengewebes beseitigt zwar die ultrastrukturellen Veränderungen, setzt jedoch eine gute Regenerationsfähigkeit der Sehne voraus. Durch einen FHL-Transfer mit Calcaneusosteotomie wird zum einen die Haglundferse korrigiert, zum andern das geschädigte Sehnengewebe biomechanisch unterstützt.

Methodik: Im Zeitraum 8/2011 bis 11/2014 wurden insgesamt 13 dorsal schließende Calcaneusosteotomien in Kombination mit einem FHL-Transfer bei 13 Patienten durchgeführt (Alter 43 bis 64 Jahre, durchschnittlich 51 Jahre, 7 Frauen, 6 Männer). Vorausgegangen war in allen Fällen eine mehrmonatige erfolglose konservative Therapie. Über einen lateralen Zugang zum Calcaneus wurde die Haglundexostose reseziert sowie eine dorsal schließende Korrekturosteotomie durchgeführt. Die Entnahme der FHL-Sehne erfolgte in short harvest Technik, die Verankerung mittels Biotenodeseschraube. Die Auswertung erfolgte prospektiv anhand des AOFAS Rückfußscores.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der AOFAS Score verbesserte sich von durchschnittlich 64 auf 92 Punkte. Ein Kraftverlust beim Abrollen des Fußes, insbesondere in der Toe-off Phase, wurde nicht angegeben. Zehenspitzengang war problemlos möglich. Alle Patienten wurden mit bettenden Schuheinlagen versorgt.

Die dorsal schließende Calcaneusosteotomie in Kombination mit einem FHL-Transfer und Resektion der Haglundexostose ist bei chronischem konservativ therapierafraktärem Verlauf einer Achillodynie ein Verfahren mit guten Ergebnissen. Die präoperativen Beschwerden werden deutlich gebessert, ein Funktionsverlust infolge des Sehnentransfers wird wohl aufgrund der Koppelung der FHL mit der FDL Sehne distal des Master Knot of Henry klinisch nicht manifest. Durch die Konturkorrektur des Calcaneus wird die Kompromittierung der Achillessehne insbesondere im geschlossenen Schuhwerk vermieden.