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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Die Infektion der Achillessehne – Outcome von 24 Patienten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Ulf-Joachim Gerlach - BG-Unfallkrankenhaus Hamburg, Abteilung für Septische Unfallchirurgie und Orthopädie, Hamburg, Germany
  • Sonja Mägerlein - BG-Unfallkrankenhaus Hamburg, Abteilung für Septische Unfallchirurgie und Orthopädie, Hamburg, Germany
  • Klaus Kopf - BG-Unfallkrankenhaus Hamburg, Abteilung für Septische Unfallchirurgie und Orthopädie, Hamburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI47-292

doi: 10.3205/15dkou324, urn:nbn:de:0183-15dkou3245

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Gerlach et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Inzidenz der Achillessehnenruptur beträgt 0,01-0,02%. Die Infektion der Achillessehnen nach operativer Versorgung einer Achillessehnenruptur stellt eine seltene aber schwerwiegende Komplikation dar. In der Studie haben wir das funktionelle Ergebnis nach radikalem Debridement der infizierten Achillessehne nachuntersucht.

Methodik: Von 2009 bis 2014 behandelten wir 26 Patienten (männl. 22, weibl.4) mit einer Infektion der Achillessehne. Bei n=24 handelte es sich um eine Komplikation nach Achillessehnennaht, bei 2 Patienten als Folge einer offener Verletzung Der Altersschnitt beträgt 46,8 Jahre (21 bis 75). Die Vorbehandlung betrug im ø2,3 Vor-OPs (0-9) vor Aufnahme. Es wurde ein radikales Debridement mit Einlage lokaler Antibiotikumträger durchgeführt, bei allen Patienten war mindestens die subtotale Resektion der Achillessehne notwendig. In 10 Fällen war Staph. aureus nachweisbar,in 4 Fällen Mischflora, in 2 Fällen E. coli, in je 1 Fall Enterococcus faecalis und Bacteroides fragiles. In 6 Fällen gelang trotz eindeutiger Histologie kein Keimnachweis.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei allen Patienten konnten wir eine dauerhafte Infektberuhigung erreichen. In 22 Fällen erfolgte die Infektberuhigung durch ein OP, in 2 Fällen waren mehrfache Revisionen (3x bzw 7x) incl. lappenplastischer Deckung bei schon ausgedehnter Infektion auch des gesamten US bei Übernahme erforderlich. 22 Patienten sind in Konfektionschuhwerk mobilisiert, 2 in orthopädischem Schuhwerk. Durch Narbenbildung kam es zu keiner relevanten Funktionsbeeinträchtigung trotz mindestens subtotaler Resektion der Achillessehne. Die Plantarfelxion war gegen Widerstand möglich bei nur gering eingeschränkter Kraft. Operative Ersatzverfahren waren nicht notwendig.

Entscheidend in der Behandlung der Achillessehneninfekte ist das radikale Operieren, um dauerhafte Infektberuhigung zu erzielen, längerfristige Funktionsbeeinträchtigungen konnten wir nicht feststellen.