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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Operative Versorgung suprakondylärer kindlicher Humerusfrakturen: Ist die gekreuzte Kirschnerdrahtosteosynthese ein geeignetes Verfahren?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Stefan Förch - ZK Augsburg, Augsburg, Germany
  • Slawa Miller - ZK Augsburg, Augsburg, Germany
  • Stefan Nuber - ZK Augsburg, Augsburg, Germany
  • Edgar Mayr - ZK Augsburg, Augsburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI46-278

doi: 10.3205/15dkou313, urn:nbn:de:0183-15dkou3139

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Förch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Obwohl suprakondyläre Humerusfrakturen die häufigsten kindlichen Ellbogenfrakturen sind, besteht keine Einigkeit über die optimale operative Versorgung mit lediglich schwacher Empfehlung für ein rein radiales Einbringen der Kirschnerdrähte. Die gekreuzte Kirschnerdrahtosteosynthese ist dennoch ein gängiges Operationsverfahren. In einer retrospektiven Analyse im eigenen Patientengut soll daher untersucht werden, ob eine gekreuzte Kirschnerdrahtosteosynthese mit einer erhöhten Komplikationsrate vergesellschaftet und ob diese weiterhin als Standardverfahren unserer Klinik beibehalten werden kann?

Methodik: Alle in den Jahren 2012 und 2013 an unserer Klinik operierten kindlichen suprakondylären Humerusfrakturen wurden anhand der klinischen und radiologischen Verlaufsdokumentation kritisch aufgearbeitet und insbesondere auf iatrogene Nervenverletzungen hin untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Innerhalb von 2 Jahren wurden 53 Patienten mit 54 suprakondylären Humerusfrakturen mit gekreuzter Kirschnerdrahtosteosynthese operativ versorgt. Alle Frakturen heilten in anatomischer Stellung und mit gutem funktionellen Ergebnis aus. Ein iatrogener Nervenschaden des N. ulnaris trat in 2 Fällen (3,7%) auf und damit in etwa in dem Bereich, wie er in großen Metaanalysen selbst für ein rein radiales Einbringen von Kirschnerdrähten beschrieben ist. Retrospektiv wären diese Fälle wahrscheinlich durch ein Einbringen über einen ca. 3-4cm langen Schnitt anstelle einer kleinen Stichinzision zum sicheren Schutz des N. ulnaris vermeidbar gewesen.

Aufgrund der größeren mechanischen Stabilität und der geringen, wahrscheinlich noch weiter reduzierbaren Rate an iatrogenen Nervenschäden halten wir die gekreuzte Kirschnerdrahtosteosynthese weiterhin für das geeignete Verfahren zur Versorgung kindlicher suprakondylärer Humerusfrakturen und halten an diesem als Standardverfahren in unserer Klinik fest.