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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Die kombinierte Azetabuloplastik und Varisationsosteotomie in der Behandlung des M. Perthes – Klinisches und radiologisches Outcome bei Wachstumsabschluss

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Martin Rupprecht - Altonaer Kinderkrankenhaus, Hamburg, Germany
  • Nadine Mosow - Altonaer Kinderkrankenhaus, Hamburg, Germany
  • Karsten Ridderbusch - Altonaer Kinderkrankenhaus, Hamburg, Germany
  • Sandra Breyer - Altonaer Kinderkrankenhaus, Hamburg, Germany
  • Ralf Stücker - Altonaer Kinderkrankenhaus, Hamburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI45-257

doi: 10.3205/15dkou307, urn:nbn:de:0183-15dkou3070

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Rupprecht et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die singulär durchgeführte Azetabuloplastik und Varisationsosteotomie des proximalen Femurs sind erfolgreiche Verfahren in der Behandlung des M. Perthes. Langzeitergebnisse bzgl. der kombinierten Anwendung (sog. Doppelosteotomie) existieren nicht. Ziel war es, das Ausheilungsergebnis zum Wachstumsabschluss nach durchgeführter Doppelosteotomie zu untersuchen.

Methodik: Zwischen 1998 und 2009 konnten 67 Kinder (20 Mädchen) in die Studie eingeschlossen werden. Alle Patienten wurden nach Wachstumsabschluss klinisch und radiologisch untersucht. U. a. wurden der Harris Hip Score (HHS), die Stulberg Klassifikation sowie der Sphericity Deviation Score (SDS) erhoben.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation betrug 6,9 ± 2,4 Jahre. Nach Wachstumsabschluss (10,8 ± 3,5 Jahre nach OP) wurden alle Patienten klinisch und radiologisch untersucht. Zum Zeitpunkt des Follow ups betrug der HHS 90 ± 13 Punkte, somit zeigten 39 Pat. (67%) ein exzellentes, 9 Pat. (16%) ein gutes und ebenfalls 9 (16%) Pat. ein schlechtes klinisches Outcome. Bzgl. der Stulberg-Klassifikation waren zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung 13% Stulberg-I, 33% -II, 29% -III, 16% -IV und 9% Klasse -V Situationen zu verzeichnen. Der durchschnittliche SDS betrug 24.5 ± 14.4. Kinder, bei denen der M. Perthes vor dem 6. Lebensjahr auftrat, hatten signifikant bessere Scores (11.9 ± 7.0) als die Älteren (6.-8.Lebensjahr: 23,0 ± 8,0, p=.001; >8. Lebensjahr: 37,2 ± 17,3; p<.001).

Die kombinierte Azetabuloplastik und Varisationsosteotomie des proximalen Femurs zur Behandlung des M. Perthes führt im Vgl. zur aktuellen Literatur zu keinem signifikant besserem Outcome, als die jeweils singulär angewendeten Verfahren. Bei älteren Kindern, bei denen das Containment des Hüftkopfes durch ein singuläres Verfahren nur unzureichend oder nur sehr schwierig erzielt werden kann, stellt die Doppelosteotomie eine gute Alternative dar.