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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

MRT-Morphologie des M. latissimus dorsi und M. teres minor nach Latissimus dorsi Transfer in „single-incision-technique“

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Bastian Scheiderer - Zentrum für Chirurgie, Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Ulm, Germany
  • Peter Habermeyer - ATOS-Klinik Heidelberg, Schulter- und Ellenbogenchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Sven Lichtenberg - ATOS-Klinik Heidelberg, Schulter- und Ellenbogenchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Petra Magosch - ATOS-Klinik Heidelberg, Schulter- und Ellenbogenchirurgie, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI42-133

doi: 10.3205/15dkou281, urn:nbn:de:0183-15dkou2817

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Scheiderer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der Latissimus dorsi Transfer(LDT) dient der Defektdeckung bei kombinierten postero-superioren Rotatorenmanschettenrupturen. Ziel dieser Studie war die Quantifizierung der fettigen Infiltration des transferierten Muskels und M. teres minor (TM) anhand der Signal-to-noise ratio (SNR) im MRT, sowie deren Korrelation mit den funktionellen Parametern.

Methodik: Retrospektive Studie an 26 Patienten (m:16, w:10) nach LDT in "single-incision-technique", Durchschnittsalter 65 J (53 bis 76 J), follow-up 46 Mo (29 bis 79 Mo). Diese wurden klinisch (Drop-arm-Test, ARO-Lag- und Hornblower-Zeichen, Constant Score) und im MRT untersucht. Die mittleren Signalintensitäten sowie die Standardabweichungen wurden in den parasagittalen T1 gewichteten Spinechosequenzen (Y-Schnittposition) gemessen. Jeweils drei Regions of Interest (16mm2) wurden im kranialen, mittleren und kaudalen LD, TM und M. subscapularis (SCP), sowie im artefaktfreien Hintergrund positioniert. Zur Quantifizierung der fettigen Muskeldegeneration wurde die SNR berechnet. Zudem erfolgte die deskriptive Beurteilung der fettigen Degeneration nach Goutallier, wobei zwei Gruppen unterschieden wurden (A: Goutallier 0 u.1, B: 2-4).

Ergebnisse: Der Drop-arm-Test war in allen Fällen negativ. Bei 12 Patienten (46%) zeigte sich ein pos. ARO-Lag-Zeichen, bei neun Patienten (35%) ein pos. Hornblower-Zeichen. Der Constant Score lag bei 68,24 P (81,22 P). LD: Gruppe A 65% (Grad 0 20%, I 45%) und B 35% (II 10%, III 5%, IV 20%). TM: Gruppe A 54% (Grad 0 15%, I 39%) und B 46% (II 23%, III 8%, IV 15%). Es bestand eine signifikante Korrelation zwischen der Goutallier-Einteilung und dem SNR des LD (r=0,730, p<0,05), sowie dem SNR des TM (r=0,480, p=0,013). Das SNR des SCP stand in signifikantem Zusammenhang mit dem SNR des TM (r=0,407, p=0,039). Zudem zeigte sich eine Korrelation zwischen der Degeneration des TM und dem ARO-Lag-Zeichen (r=0,492, p=0,011). Die Muskelstruktur des LD hatte darauf hingegen keinen Einfluss.

Schlussfolgerung:

1.
Die Bestimmung der Signal-to-noise ratio im MRT kann zur quantitativen Bestimmung der fettigen Degeneration herangezogen werden.
2.
Eine fettige Infiltration des TM scheint sich auf das funktionelle Ergebniss nach LDT auszuwirken.
3.
Die Degeneration des TM und SCP scheint in Zusammenhang zu stehen.