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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Bilaterale Knorpel T2 Relaxationszeit-Messungen 9 Jahre nach Mega-OATS Implantation am Kniegelenk

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Pia M Jungmann - Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany
  • Peter U. Brucker - Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany
  • Thomas Baum - Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany
  • Felix Förschner - Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany
  • Andreas B. Imhoff - Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany
  • Ernst J. Rummeny - Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany
  • Jan S. Bauer - Abteilung für Neuroradiologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI42-343

doi: 10.3205/15dkou277, urn:nbn:de:0183-15dkou2770

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Jungmann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Knorpel T2 Relaxationszeit-Messungen können hilfreich sein zur Prädiktion von Gelenkknorpel-Verlust und früher Osteoarthrose. Sie wurden bereits mehrfach zur Outcome-Evaluation nach Knorpelchirurgie eingesetzt. Allerdings ist in den meisten Studien eine fehlende Korrelation mit morphologischen Magnet-Resonanz (MR) Parametern und klinischen Outcome-Parametern beschrieben.

Ziel dieser Arbeit war, morphologische und quantitative MR Parameter 9 Jahre nach autologer osteochondraler Transplantation der posterioren Femurkondyle (Mega-OATS) zu untersuchen und mit dem klinischen Outcome zu korrelieren. Zudem wurden quantitative MR-Parameter auch von dem kontralateralen Kniegelenk bestimmt und die Nutzbarkeit dieser als intraindividuelle Referenz evaluiert.

Methodik: Beide Knie von n=20 Patienten wurden 9 Jahre nach Implantation von Mega-OATS im Bereich der medialen Femurcondyle eines Kniegelenks mittels 3T MRT untersucht. Neben morphologischen MR-Sequenzen wurde eine 2D multislice multiecho (MSME) spin echo (SE) Sequenz in das Protokoll eingeschlossen. Die Knorpel-Segmentierung wurde im Bereich des osteochondralen Transplantates und zusätzlich in sechs verschiedenen Knie-Kompartimenten durchgeführt (Patella, Trochlea, mediale und laterale Femurcondyle, mediales und laterales Tibiaplateau). Der „Semi-quantitative MR observation of cartilage repair tissue (MOCART) Score“ und der klinische „Lysholm Score“ wurden erhoben. Gepaarte T-Tests, multivariate Regressionsmodelle und Spearman Korrelationen wurden zur statistischen Analyse verwendet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die globalen Knorpel T2 Werte waren für ipsilaterale Knie höher als für kontralaterale Knie (42,1±3,1ms versus 40,4±2,6ms, P=0,018). Die T2 Werte der Mega-OATS Transplantate korrelierten signifikant mit den MOCART Scores (P=0,001) und waren signifikant höher als die T2 Werte der korrespondierenden kontralateralen Lokalisation (P=0,005). Die Korrelation zwischen MOCART Scores und Lysholm Scores beziehungsweise zwischen absoluten T2 Werten und Lysholm Scores war nicht significant (P>0,05). Dahingehen waren höhere delta T2 Werte der Femurcondylen mit schwereren klinischen Symptomen assoziiert (P<0,05).

Schlussfolgernd waren trotz gutem Langzeit-Überleben die T2 Werte von Mega-OATS Transplantaten 9 Jahre nach Implantation im Vergleich zu den kontralateralen Knien erhöht. Die Klinik korrelierte am Besten mit delta T2 Werten der Femurcondylen, als Hinweis darauf, dass eine intraindividuelle Adjustierung der T2 Werte hilfreich sein kann zur Outcome-Evaluation nach Knorpelchirurgie.