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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Virtuelles Hospital: Strukturierte Vorbereitung im virtuellen Raum auf die reale praktische unfallchirurgische Patientenversorgung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Stefanie Merse - SPP( Dekanat, Medizinische Fakultät, Essen, Germany
  • Boris Tolg - Fakultät Life Sciences, HAW, Hamburg, Germany
  • Joachim Fandrey - Dekant, Medizinische Fakultät, Essen, Germany
  • Sven Lendemans - Alfried Krupp Krankenhaus, Essen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI40-1543

doi: 10.3205/15dkou264, urn:nbn:de:0183-15dkou2649

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Merse et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Nicht jeder Studierende hat im Laufe seines Medizinstudiums die Möglichkeit strukturiert die praktischen Basisfertigkeiten in der Versorgung von unfallchirurgischen Patienten zu erwerben. Zur Verbesserung der Qualität der Lehre wird zukünftig Medizinstudierenden und Ärzten in der Aus- und Weiterbildung durch das Modellprojekt „Virtuelles Hospital“ mit einer unfallchirurgischen Notaufnahme die strukturierte Übernahme von Notfallpatienten bis hin zur Schockraumversorgung ermöglicht.

In der Unfallchirurgie müssen gerade in der Notfall- und Schockraumversorgung medizinische Prozessabläufe in kurzer Zeit strukturiert durchgeführt werden. Häufig sind mehrere Patienten gleichzeitig zu versorgen, müssen zunächst rasch triagiert und dann im interdisziplinären Team versorgt werden.

Methodik: Im „Virtuellen Hospital“ wird es den Studierenden und Ärzten ermöglicht in einer simulierten Welt verschiedene vordefinierte Szenarien zu erleben und sich sukzessive auf die unterschiedlichen Belastungssituationen longitudinal vorzubereiten.

In einzelnen Szenarien werden die für das ärztliche Handeln essentiellen Elemente wie strukturierte Anamnese, Blickdiagnostik, Anordnung und Auswertung der Röntgendiagnostik, Einleitung von Behandlungsmaßnahmen bis hin zur Erstellung eines Kurzarztbriefes trainiert und geprüft. Die im Verlauf der variantenreichen Trainingsszenarien angebotenen häufigen realitätsnahen Patientenfälle, führen zu einem sicheren Prozessablauf in der unfallchirurgischen Patientenversorgung.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Aktuell wird die Datenbankstruktur konfiguriert und die ersten Musterpatienten in die virtuellen Behandlungsräume einer unfallchirurgischen Klinik eingepflegt. Dies umfasst komplette Fallvignetten mit Röntgendiagnostik, Labordiagnostik und Dokumentation. Die Lernziele für das Fach Chirurgie, die aktuellen Leitlinien und der evidenzbasierte aktuelle Stand der Wissenschaft gehen in das Feedback zur gezeigten Leistung in der Simulation ein. Der Prototyp wird zum WS 2015/16 zur Erprobung zur Verfügung stehen. In der Testphase (Alpha-Test) werden vergleichbare Kohorten von Medizinstudierenden und Ärzten (n = 25) die Szenarien der virtuellen Patientenversorgung durchlaufen und evaluieren.

Das theoretische chirurgische Wissen soll sicher und abrufbar verfügbar sein, um dann in zielgerichtete evidenzbasierte Handlung überführt werden zu können. Durch das Training im virtuellen Hospital sollen die koordinativen Schwierigkeiten und hohen mentalen Anforderungen reduziert werden und vermeidbare Fehler oder Fehlerketten aufgedeckt und somit die Patientensicherheit in der unfallchirurgischen Versorgung erhöht werden.