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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Was erleben Studenten im OP und was wollen Studenten im OP lernen?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Adrian Meder - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Christoph Gonser - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Sabine Zundel - Universitätsklinikum Tübingen, Kinderchirurgie, Tübingen, Germany
  • Maria Lammerding-Köppel - Kompetenzzentrum, für Hochschuldidaktik in Medizin, Baden-Württemberg, Tübingen, Germany
  • Ulrich Stöckle - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Eberhard-Karls Universität Tübingen, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen, Germany
  • Christian Bahrs - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI40-1341

doi: 10.3205/15dkou262, urn:nbn:de:0183-15dkou2628

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Meder et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: In der Unfallchirurgie besteht ein gravierender Nachwuchsmangel. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig. Studien haben gezeigt, dass das Interesse am Fach Chirurgie im Verlauf des Studiums deutlich abnimmt. Durch hochwertige Lehre auch im OP kann diesem Trend entgegengewirkt werden. Ziel der Studie war es unter den teilnehmenden Studenten, ihre Erfahrungen im OP im Rahmen des verpflichtenden Blockpraktikums prospektiv zu evaluieren.

Methodik: Das Praktikum findet im 5. klinischen Semester statt und hat einen strukturierten Ablauf unter spezieller Berücksichtigung von praktischen und Beobachtungsmodulen (OP) welche mit Vorlesungen kombiniert werden. Im Rahmen des OP Moduls sind die Studenten einen Vormittag im OP und begleiten dort verschiedene Eingriffe, wobei diese vom Operateur erläutert werden sollen. Die Studenten wurden mit einem interdisziplinär entwickelten und validierten Evaluationsbogen nach ihren Eindrücken befragt. Gemäß des Schulnotensystems wurden Antwortmöglichkeiten von 1 (Sehr Gut/Trifft voll zu), 2 (Gut/Trifft zu), 3 (Befriedigend/Trifft eher zu) bis 6 (Mangelhaft/Trifft gar nicht zu) präsentiert. Auch hatten die Studenten die Möglichkeit freie Antworten zu geben. Die statistische Auswertung erfolgte mittels JMP Version11.1.

Ergebnisse: Es konnten 457 Bögen von 606 Teilnehmern (Rücklaufquote 75,41%) aus den Jahren 2012-2014 ausgewertet werden.

Die Studenten bewerteten die Frage „Ich habe einen Einblick in die Arbeit im OP erhalten.“ im Mittel mit 2 (Standardabweichung (SD) 1,14). Ebenfalls mit im Mittel 2 (SD 1,43) wurde die Frage „Meine Fragen wurden zufriedenstellend beantwortet.“ gewertet. Die Frage „Es wurde mir im OP die durchgeführte Operation verständlich erklärt.“ bewerteten die Studenten mit einer 3 (SD 1,71).

Es wurde in den handschriftlichen Kommentaren der OP Besuch in 92 Bögen negativ und in 35 Bögen positiv gewertet.

Schlussfolgerungen: Das Praktikum hat insgesamt gute Ergebnisse in der Evaluation erzielt. Es konnte gezeigt werden, dass durch eine offene und den Studenten zugewandte Kommunikation im OP diese für das Fach Unfallchirurgie interessiert werden können. Die von den Studenten bemängelten Defizite im aktiven Teaching während der Operation sollten bei der Weiterentwicklung der studentischen Ausbildung Berücksichtigung finden.