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Langzeitergebnisse nach posttraumatischer Resektion des Radiusköpfchens
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Etwa ein Drittel aller Frakturen am Ellenbogengelenk betreffen das Radiusköpfchen. Im Falle einer operativen Versorgung steht in erster Linie die Rekonstruktion im Vordergrund. In einigen Fällen ist dies nicht zu erzielen und die Resektion des Köpfchens muss als ultima ratio erfolgen. Ziel dieser Untersuchung war die retrospektive Analyse des operativen und funktionellen Ergebnisses nach Radiusköpfchenresektionen bei nicht rekonstruierbaren Frakturen.
Methodik: Im Zeitraum 2002 bis 2012 wurde in unserer Klinik bei insgesamt 79 Patienten eine Radiusköpfchenresektion durchgeführt. Patienten, welche mit einer Radiusköpfchenprothese versorgt wurden, wurden von der Studie ausgeschlossen. Es konnten 74 Patienten, 33 (45%) Frauen, 41 (55%) Männer, im Alter von 18-65 in die Studie aufgenommen werden. Das durchschnittliche Alter betrug 42,5 Jahre. Die Nachuntersuchung erfolgte anhand der klinischen Untersuchung und Erhebung des DASH Score, Broberg & Morrey Score und anhand der visuellen analog Scala(VAS).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 22 (30%) Patienten erfolgte primär die Rekonstruktion der Radiusköpfchenfraktur, im weiteren Verlauf erfolgte dann die Resektion des Köpfchens, in 17 (77%) Fällen mit vorheriger Metallentfernung. Bei 52 (70%) Patienten erfolgte primär die Resektion des Radiusköpfchens. In der klinischen Nachuntersuchung zeigten sich die Patienten in 90% zufrieden bezüglich des operativen Ergebnisses. Signifikante Einschränkungen in der Beweglichkeit des Ellenbogengelenkes sowie Einschränkungen im alltäglichen Leben konnten nicht nachgewiesen werden. Einige Patienten beklagte ein moderates Streckdefizit ohne jedoch dadurch im Alltag eingeschränkt zu sein. Ein Kraftverlust oder Instabilitätsgefühl, sowie eine Schmerzangabe wurden von den Patienten nur bei übermäßiger und ungewohnter Arbeit angegeben. Des Weiteren wurde eine Schmerzmitteleinnahme verneint. Eine Einschränkung der Handgelenksbeweglichkeit wurde nicht beschrieben.
Die offene Reposition und Fixation oder die prothetische Versorgung einer Radiusköpfchenfraktur sollte weiterhin der Standard in der Versorgung bleiben. Jedoch kann die Resektion bei nicht rekonstruierbaren Radiusköpfchenfrakturen oder fehlgeschlagenen Versorgungen unter Beachtung der Fraktur und unter Einbeziehung des Patienten eine gute Alternative zur anerkannten Versorgung mittels Platte oder Prothese sein. Die guten Ergebnisse bezüglich Stabilität, Kraft und Schmerz sowie die fehlende Einschränkung im Alltagsleben und hohen Patientenzufriedenheit lassen diesen Rückschluss zu. Jedoch zeigt sich eine wesentliche Einschränkung in Bezug auf schwer arbeitende Patienten. Hier kommt es häufiger zu Schmerzangaben und Instabilitätsgefühl.