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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Entwicklung eines evidenz-basierten Algorithmus zur Diagnostik von Implantat-assoziierten Infektionen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Heinrich Mühlhofer - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Karl-Georg Kanz - Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, München, Germany
  • Susanne Feihl - Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, Klinikum Rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany
  • Florian Lenze - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Rüdiger von Eisenhart-Rothe - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Johannes Schauwecker - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI26-1494

doi: 10.3205/15dkou141, urn:nbn:de:0183-15dkou1418

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Mühlhofer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Behandlung von Implantat-assoziierten Infektionen stellt für die behandelnden Orthopäden und Unfallchirurgen sowie unser Gesundheitssystem eine große Herausforderung dar. Insbesondere die komplexe Diagnostik erfordert ein standardisiertes Vorgehen, um eine geeignete und erfolgreiche Therapie zu gewährleisten. Dies kann durch evidenzbasierte Algorithmen gewährleistet werden

Methodik: Mittels systematischer Literaturrecherche in Pubmed und Medline sowie manueller Referenzrecherche beurteilten wir relevante Veröffentlichungen zwischen 1995 und 2015 im Hinblick auf deren Evidenz nach den EAST-Kriterien und dem GRADE-System. Suchbegriffe waren: prosthetic joint infection, biofilm, diagnosis, sonication, antibiotic treatment, implantat-associated infection, staph. aureus, rifampicin, implant retention, pcr, maldi-tof, serology, synovial fluid, c-reactive protein level, THA, TKA und deren Verknüpfungen untereinander.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Aus insgesamt ca. 5000 Artikeln sichteten wir nach oben genannten Kriterien 70 Veröffentlichungen. Diese konnten in 23 Veröffentlichung der Evidenzklasse I, 10 der Evidenzklasse II, 15 der Evidenzklasse III und 22 der Evidenzklasse IV eingeteilt werden. Hieraus entwickelten wir einen Algorithmus für das diagnostische Vorgehen bei Implantat-assoziierten Infektionen, der die komplexe Diagnostik in einen übersichtlichen, logischen und systematischen Prozess umsetzt.

Die Behandlungsqualität von Implantat-assoziierten Infektionen kann durch den nach reproduzierbaren und evidenzbasierten Kriterien entwickelten Algorithmus zum diagnostischen Vorgehen verbessert werden. Hierdurch könnte eine gleichbleibend hohe, untersucherunabhängige diagnostische Sicherheit erreicht werden, die auch den Kriterien des modernen Qualitätsmanagements entspricht.