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Mittelfristige Ergebnisse nach inverser Prothesen
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Seit vielen Jahren wird die inverse Prothese erfolgreich zur Behandlung der Defektarthropathie eingesetzt. In letzten Jahren wurde die Indikation zunehmend auch auf andere Erkrankungen ausgeweitet. Hier wurden bisher wenig mittelfristige Ergebnisse eines zusammenhängenden größeren Kollektivs veröffentlicht. Die vorgestellte Arbeit soll diese Daten ergänzen und zudem klären, ob die Verbesserungen im Prothesendesign der neusten Generation hilft, das glenoidale Notching zu Verringern.
Methodik: In dieser prospektiven Studie wurden 111 konsekutive Patienten w79,m32) eingeschlossen, die zwischen April und Dezember 2008 mit einer inversen Prothese (Typ Delta Xtend) versorgt wurden.
Das durchschnittliche Patientenalter lag bei 73,5 Jahren.
Es handelte sich um 66 Defektarthropathien/Massenrupturen, 23 Frakturfolgezustände, 18 Prothesenwechsel und 4 postinfektiöse Arthropathien. 55% der Patienten waren voroperiert.
Der präoperative Constant Score lag bei durchschnittlich 18 Punkten. Nach durchschnittlich 5,4 Jahren konnten 86 (77,4%) Patienten klinisch und radiologisch nachuntersucht werden. 19 Patienten waren zwischenzeitlich verstorben und 6 Patienten waren nicht verfügbar.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Constant Score erreichte das Gesamtkollektiv eine signifikante Verbesserung auf 60,6 Punkten (Defektarthropathie 64,2; Frakturfolge 51,9; Prothesenwechsel 51,7; postinfektiös 52,5).
Ebenso zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Flexion (62° auf 129°) und Abduktion (47° auf 116°), nicht hingegen bei der Außenrotation (28° auf 27°)
Ein inferiores glenoidales Notching war in 39% nicht nachweisbar. Grad 1 nach Nerot / Sirveaux bestand bei 32% , Grad 2 bei 18% und Grad 3 bei 11%. In keinem Fall zeigte sich ein viertgradiges Notching.
Nahezu alle Patienten mit einem zweit- oder drittgradigen Notching hatten ein maximales inferiores Overlap von 2mm. Nur ein Patient hatte ein Overlap von 2-4mm.
Insgesamt ereigneten sich 7 (6,3%) revisionpflichtige Komplikationen (2 Luxation, 1 Lockerung, 1 Hämatom, 1 Infekt, 1 Arthrofibrose, 1 Akromionstressfraktur).
Die inverse Prothese zeigt mittelfristig bei unterschiedlichen Pathologien sehr gute klinische Ergebnisse bei einer niedrigen Komplikationsrate.
Das glenoidale Notching kann bei optimaler Prothesenplatzierung deutlich verringert werden.