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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Intraartikuläre Katheter in Fast

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Karl Philipp Kutzner - St. Josefs Hospital Wiesbaden, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wiesbaden, Germany
  • Christopher Paulini - St. Josefs Hospital Wiesbaden, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wiesbaden, Germany
  • Marlene Hechtner - IMBEI, Johannes Gutenberg Universität Mainz, Mainz, Germany
  • Philipp Rehbein - St. Josefs Hospital Wiesbaden, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wiesbaden, Germany
  • Joachim Pfeil - St. Josefs Hospital Wiesbaden, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wiesbaden, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI22-1184

doi: 10.3205/15dkou099, urn:nbn:de:0183-15dkou0997

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Kutzner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die postoperative Patientenzufriedenheit nach Knie-TEP-Implantation wird maßgeblich durch eine deutliche Schmerzsymptomatik sowie das Auftreten medikamentöser Nebenwirkungen und verzögerter Mobilisation beeinträchtigt. Neue Fast-Track Konzepte gewinnen stetig an Stellenwert. Die Ziele sind entsprechend eine effektive Schmerzbehandlung, die Reduktion relevanter Nebenwirkungen sowie vor allem eine rasche und sichere Mobilisation der Patienten.

Für neue kontinuierliche intraartikuläre Kathetersysteme (IAK) konnte bereits eine Wirksamkeit nachgewiesen werden. Ziel dieser Studie war es, die Effektivität eines IAK mit der Applikation eines Nervus femoralis Katheter (NFK) zu vergleichen.

Methodik: Insgesamt 120 Patienten wurden im Rahmen der Implantation einer Knie-TEP in eine randomisiert kontrollierte Vergleichstudie eingeschlossen. In einem standardisierten Therapiealgorithmus bekamen 60 Patienten einen IAK (Gruppe A), während bei 60 Patienten ein NFK appliziert wurde (Gruppe B). Alle weiteren perioperativen Therapiebestandteile waren für alle Patienten identisch. In den ersten 5 Tagen postoperativ wurde die Schmerzintensität (VAS), passive- und aktive Flexion, Opioid-Bedarf und die selbstständige- bzw. Flurmobilisation untersucht und dokumentiert. Die Einleitungszeit, Schnitt-Naht-Zeit und die stationäre Aufenthaltsdauer wurden erfasst.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Gruppe der IAK zeigte sich eine deutlich raschere selbstständige Mobilisation (p<0,001). Die durchschnittliche Einleitungszeit unterschied sich deutlich im Vergleich zur NFK-Gruppe um 11,9min (p<0,001). Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Schmerzintensität (MW 5,1±2,5 vs. 4,6±2,6; p=0,27). Ebenfalls zeigten sich hinsichtlich des zusätzlichen Opioid-Bedarfs sowie der Kniegelenksbeweglichkeit keine statistisch relevanten Vorteile einer Therapie. Kein Unterschied zeigte sich ebenfalls bezüglich Schnitt-Naht-Zeit und stationärer Aufenthaltsdauer. Die Fehlerrate bzw. Dislokationsrate des NFK erscheint erhöht.

Bei der perioperativen Behandlung mittels IAK handelt es sich um eine einfache Technik, welche im Vergleich zum NFK die Vorteile einer deutlich rascheren selbstständigen Mobilisation und der Möglichkeit einer Kostenreduktion durch Zeitersparnis bietet. Für die weiteren Zielgrößen konnte eine Gleichwertigkeit gezeigt werden. Eine Anwendung im Rahmen von Fast-Track Konzepten kann demzufolge empfohlen werden.