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Langzeitergebnisse der Biolox Al2O3 Keramik / Polyethylen Gleitpaarung in der zementfreien Hüftendoprothetik
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Keramik-Polyethylen Gleitpaarungen werden häufig bei jüngeren, aktiven Patienten eingesetzt. Im Vergleich zu modularen Metallköpfen besteht bei Keramikköpfen materialbedingt ein höheres Bruchrisiko. Keramikkopffrakturen stellen eine schwerwiegende Komplikation mit häufig schwieriger Revisionssituation und schlechtem klinischem Outcome dar. Bis dato liegen nur wenige Langzeitdaten zur Frakturrate modularer Hüftköpfe in Keramik/Polyethylen Gleitpaarungen vor. Ziel dieser Arbeit war die Evaluation der Langzeithaltbarkeit eines modularen Al2O3 Keramikkopfes.
Methodik: Wir haben 348 zementfreie Hüfttotalendoprothesen mit 2. Generation Biolox® Al2O3 Keramik/ Polyethylen Gleitpaarungen, die zwischen 1985 und 1989 implantiert wurden, klinisch und radiologisch nachuntersucht. Das durchschnittliche Patientenalter lag bei 57 Jahren. Diese wurden mindestens 20 Jahre nachbeobachtet. Zum letzten Nachbeobachtungszeitpunkt waren 111 verstorben; 5 konnten nicht nachverfolgt werden. Die kumulative Inzidenz von Keramikkopffrakturen wurde mittels Kaplan-Meier Überlebensanalyse geschätzt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die kumulative Inzidenz von Keramikkopffrakturen 20 Jahre nach Implantation lag bei 0,03% (95%-CI, 0-2.4%;%; 89 Hüften „at risk“). Die radiologische Analyse zeigte in keinem Fall Hinweise auf ein bevorstehendes Versagen des Keramikkopfes.
Die Frakturrate von Aluminiumoxid-Keramikköpfen der 2. Generation in Keramik/Polyethylen Gleitparungen bleibt auch im Langzeitverlauf niedrig. Aus unserer Sicht sind modulare Keramikköpfe eine sichere Alternative zu Metallköpfen. Inwieweit unsere Ergebnisse auf die heute vorwiegend im klinischen Einsatz befindlichen Keramikköpfe der 3. und 4. Generation übertragbar sind müssen weitere Langzeituntersuchungen klären.