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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Beeinflusst die Stemposition der Metha™- und Nanos™-Kurzschaftprothese die mittels DEXA postoperativ ermittelte Knochendichte?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Volker Brinkmann - Universitätsklinikum Halle (Saale), Department für Orthop., Unfall- u. Wiederherstellungschir., Halle, Germany
  • David Wohlrab - Universitätsklinikum Halle (Saale), Department für Orthop., Unfall- u. Wiederherstellungschir., Halle, Germany
  • Karl-Stefan Delank - Universitätsklinikum Halle (Saale), Department für Orthop., Unfall- u. Wiederherstellungschir., Halle, Germany
  • Alexander Zeh - Universitätsklinikum Halle (Saale)opädie und Unfallchirurgie, Department für Orthop., Unfall- u. Wiederherstellungschir., Halle, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI18-845

doi: 10.3205/15dkou064, urn:nbn:de:0183-15dkou0644

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Brinkmann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Untersucht wurde die Auswirkung der Stempostion im Varus-Valgussinne für die Nanos ™- und Metha ™- Kurzschaftprothese auf die postoperative Bone Mineral Density (BMD) des proximalen Femur.

Methodik: Bei 75 Patienten (Alter 59,4 Jahre; BMI 27,8; 32 Frauen; 43 Männer) mit Koxarthrose wurde innerhalb prospektiver Studien eine Nanos ™- (n= 51) bzw. eine Metha ™- (n= 24) Femurprothese implantiert. Die Indikationen verteilten sich wie folgt: 71 = primäre Koxarthrose, 1 = Dysplasie, 3 = HKN. Prä- und postoperativ wurde digital der Collum-Diaphysen-Winkel (CCD), das Rotationszentrum (COR) sowie das femorale Off-Set (OFF) sowie nach 12 Monaten das Auftreten von Radioluscenten Linien (RL) bestimmt. Die Stemmigration und -angulation wurden im follow-up digital ausgemessen. Mittels DEXA wurde unmittelbar postoperativ, nach 3 und 12 Monaten die BMD Gruen-Zonen basiert gemessen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Radiologisch zeigte sich eine signifikante Stemmigration ausschließlich nach 3 Monaten, die jedoch kleiner 2mm war. Die Stemangulation veränderte sich ebenfalls signifikant, lag aber unter 1° (gepaarter t-test, p< 0,05).

Für das COR und OFF wurden postoperativ keine Veränderung gegenüber der präoperativen Messung festgestellt (gepaarter t-test, p> 0,05). RL kleiner 1mm wurden vereinzelt in den Zonen festgestellt, so dass insgesamt kein Anhalt für eine Implantatlockerung vorlag.

Die DEXA zeigte eine signifikante Verminderung der Knochendichte nach 12 Monaten ausschließlich in den Gruen-Zonen 1 (-12,3%, p= 0,001), 2 (-4,3%, p= 0,02) und eine Erhöhung in Zone 6 (+6%, p= 0,001).

Der CCD-Winkel betrug prä-/postoperativ für die Nanos™-Prothesen 129°/ 134° (minimal = 126°, maximal = 149°) und für die Metha™-Implantate 131°/ 127 (minimal = 116°, maximal = 138°).

Die Überprüfung der Korrelation zwischen BMD und postoperativem CCD ergab einen Anhalt für eine statistisch signifikante Beziehung in Gruen-Zone 2 (p= 0,001, Pearson-Korrelation = 0,36) und in Zone 6 (p= 0,005, Pearson-Korrelation = -0,32), was als lediglich sehr schwacher Zusammenhang gewertet wird.

Die gesonderte statistische Untersuchung von Patienten mit einem postoperativen CCD < 126° (n= 12) ergab eine signifikante Verminderung der BMD in den Gruen-Zonen 1 (-3%, p= 0,001), 5 (-9%, p= 0,02) und 7 (-13%, p=001), für Fälle mit einem CCD > 135° (n= 26) eine signifikante Verminderung der BMD in den Gruen-Zonen 1 (-11%, p= 0 ,001), 2 (-3%, p= 0,001) und eine Erhöhung in Zone 5 (+12%, p= 0,04).

Die postoperative BMD wird durch die Varus-Valgus Positionierung der Nanos™- bzw. Metha™-Kurzschaftprothese nach einem Jahr postoperativ klinisch relevant im Sinne einer Verstärkung des Stress-Shieldings beeinflusst.

Diese Aussage bezieht sich auf variable Varus-Valgus Positionierungen aufgrund einer unterschiedlichen Anatomie des proximalen Femur. Extrem Positionierungen infolge fehlerhafter Indikationsstellung können nicht interpretiert werden.