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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Reinterventionen nach banderhaltender Operationstechnik der vorderen Kreuzbandruptur (Ligamys)

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Laurenz Jaberg - Orthopädie Sonnenhof, Kniechirurgie und Sportverletzungen, Bern, Switzerland
  • Stefan Eggli - Orthopädie Sonnenhof, Kniechirurgie und Sportverletzungen, Bern, Switzerland
  • Philipp Henle - Orthopädie Sonnenhof, Kniechirurgie und Sportverletzungen, Bern, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI11-318

doi: 10.3205/15dkou038, urn:nbn:de:0183-15dkou0381

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Jaberg et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Zwischen Juli 2009 und Dezember 2014 wurden an unserer Institution 467 Rupturen des vorderen Kreuzbands (465 Patienten) mit einer dynamischen intraligamentären Stabilisation (Ligamys) behandelt. Während der Evaluation dieser Methode kam die Frage nach komplikationsbedingten Reinterventionen auf und hierzu der Vergleich zu den etablierten Kreuzbandrekonstruktionen. Ziel dieser Studie ist eine Evaluation von Häufigkeit, Art und Zeitpunkt der Reinterventionen.

Methodik: Sämtliche klinische Daten wurden prospektiv erhoben. Für Re-Interventionen, die außerhalb unserer Institution stattfanden, wurden entsprechend schriftliche Berichte angefordert. Der erhobene Datensatz beinhaltet die Indikation zur Operation, Art und Anzahl der Reintervention, durchschnittlicher Nachuntersuchungszeitraum, Zeit zur Reintervention sowie Zeit einer allfälligen Reruptur.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum beträgt 653 Tage (21,8 Monate). Im Untersuchungszeitraum kam es bei den 467 operierten Kreuzbändern zu 66 (14,1%) komplikationsbedingten Reinterventionen bei 54 Patienten (11.6%).

Davon musste in 18 Fällen (3,8%) aufgrund einer Reruptur oder Insuffizienz die Konversion auf eine Kreuzbandplastik erfolgen. Die Mittlere Zeitdauer bis zur Reruptur betrug 467 Tage (135–1507 Tage). In 17 Fällen erfolgte die Rekonstruktion mittels Patellarsehnentransplantat, ein Patient wurde mit einem Hamstring-Transplantat versorgt. Die Rekonstruktion erfolgte im Schnitt 571 Tage (202–1517 Tage) nach der Indexoperation.

Zusätzlich erfolgten 44 (9,4%) arthroskopische Reinterventionen durchschnittlich 317 Tage (82–1016 Tage) nach Indexoperation. Davon 25 wegen eingeschränktem Bewegungsausmass und daraus resultierenden Beschwerden, 15 wegen persistierender oder neuer Meniskusläsionen sowie einer arthroskopischen Spülung bei Infektverdacht. Die mittlere Zeitdauer bis zur Reintervention betrug hier 304 Tage (max. 1016/min. 37).

Je eine Reintervention erfolgte aufgrund eines oberflächlichen Wundinfektes im Bereich des Implantatlagers und eines Hämatoms.

Bei 2 (0,4%) Patienten erfolgte ausschließlich eine Kurzmobilisation in Narkose.

Im gleichen Zeitraum erfolgten 82 (17,5%) elektive Implantatentfernungen. In 17 Fällen erfolgte in Kombination zur Implantatentfernung zusätzlich eine Mobilisation in Kurznarkose.

Bei einer Gesamtzahl von 467 Ligamys-Versorgungen erfolgten 66 (14,1%) komplikationsbedingten Reinterventione, davon 18 (3,8%) sekundäre Rekonstruktionen bei Rerupturen oder Insuffizienz. Diese Zahlen sind vergleichbar mit den publizierten Daten zu Kreuzbandrekonstruktionen. Im selben Zeitraum erfolgten zusätzlich 82 (18%) elektive Implantatentfernungen welche sicherlich als operationsspezifische Re-Intervention, nach unserem Dafürhalten jedoch nichts als Komplikation angesehen werden müssen.