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Case Report: Beidseitige dorsale Luxation des Sternoclaviculargelenkes
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Die dorsale Luxation des Sternoclaviculargelenkes ist eine seltene Verletzung (0,06% aller Verletzungen des Schultergürtels). Bei diesen Verletzungen besteht das Risiko, dass thorakale Strukturen beeinträchtigt werden, was zu lebensgefährlichen Komplikationen führen kann. Vorgestellt wird ein Fall mit beidseitiger dorsaler Luxation des Sternoclaviculargelenkes.
Methodik: Ein 15-jähriger Skirennläufer stürzte beim Training und stellte sich mit Schmerzen im Bereich des Sternums vor. Der Patient wurde klinisch und radiologisch untersucht. Im Verlauf erfolgte die operative Therapie. Der Patient wurde regelmässig nachuntersucht. Die letzte ambulante Verlaufskontrolle erfolgte 3 Jahre nach dem Unfall.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Klinisch zeigte sich bei dem Patienten bds. eine sternoclaviculäre Stufe. Die konventionellen Röntgenaufnahmen waren unauffällig. Die Computertomografie mit 3D-Rekonstruktion zeigte eine dorsale sternoclaviculäre Luxation bds. Eine geschlossene Reposition wurde durchgeführt, doch 2 Tage später kam es zu einer symptomatischen Re-Luxation bds. Im weiteren Verlauf erfolgte die operative Versorgung. Intraoperativ zeigte sich eine Epiphysenlösung der medialen Clavicula bds. Das rupturierte Periost wurde dorsal verschlossen, die Epiphysenlösung bds. reponiert und mit nicht-resorbierbaren transossären Nähten refixiert. Der Patient wurde in einem Gilchristverband bds. mit frühzeitiger Physiotherapie ohne Belastung nachbehandelt. In den regelmässigen ambulanten Nachkontrollen bis zu 3 Jahre nach dem Unfall zeigte sich der Patient ohne Beschwerden und mit freier Funktion bds.
Die mediale Epipyhsenfuge der Clavicula verschließt erst im Alter von 21–25 Jahren. Jugendliche und junge Erwachsene zeigen häufiger eine Epipyhsenlösung der medialen Clavicula als eine reine Gelenkluxation. Die dorsale Luxation tritt nur in 5% der Fälle auf. Kinder- und Unfallchirurgen sollten mit dieser Verletzung sowie mit ihrem Behandlungsalgorithmus und Komplikationsmöglichkeiten vertraut sein, da diese Verletzung zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann.