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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Bestimmung der Bone Mineral Density (BMD) am osteoporotischen Tiermodell durch Dual-X-ray-absorptiometry (DEXA)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nathalie Schliefke - Labor für Experimentelle Unfallchirurgie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen, Germany
  • Gudrun Schlewitz - Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Gießen-Marburg, Standort Gießen, Gießen, Germany
  • Parameswari Govindarajan - Labor für Experimentelle Unfallchirurgie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen, Germany
  • Katrin Lips - Labor für Experimentelle Unfallchirurgie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen, Germany
  • Reinhard Schnettler - Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Gießen-Marburg, Standort Gießen, Gießen, Germany
  • Christian Heiß - Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Gießen-Marburg, Standort Gießen, Gießen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocPO13-1282

doi: 10.3205/12dkou547, urn:nbn:de:0183-12dkou5478

Veröffentlicht: 2. Oktober 2012

© 2012 Schliefke et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Osteoporose, eine Alterskrankheit, betrifft etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung ab dem 50. Lebensjahr. Die demographische Entwicklung zeigt, dass die Osteoporose in der Zukunft nicht nur ein gesellschaftliches, sondern auch ein ökonomisches Problem darstellen wird. Ziel dieser experimentellen Studie war es im Teilprojekt T1 des XXX am Osteoporosemodell der Ratte eine Qualitätssicherung durchzuführen und die Formen der Osteoporose durch Ovariektomie (OVX) und Diätgabe (postmenopausal), sowie Ovariektomie und Steroidinjektion zu induzieren und mit der Kontrollgruppe (Sham-OP) mittels Knochendichtemessungen zu vergleichen.

Methodik: Verwendet wurden 50 weibliche Ratten der Rasse Sprague Dawley Crl:SD im Alter von 14 Wochen, die in drei Gruppen aufgeteilt wurden. Gruppe 1 bildet die Kontrollgruppe, diese wurde einer Sham-Operation unterzogen und erhielt Standardfutter. Gruppe 2 wurde ovariektomiert und erhielt eine Calcium-, Vitamin D3- und Phosphorarme Diät. Gruppe 3 wurde ebenfalls ovariektomiert und erhielt Standardfutter. Zusätzlich wurde in einem Zeitintervall von 3 Wochen Dexamethason (Voren-Depot) s.c. appliziert. Bei allen Gruppen wurde die Knochendichte an drei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten mittels Dual-x-ray-absorptiometry (DXA) bestimmt. Der erste Messzeitpunkt war Minuten nach der OVX, der zweite 4 Wochen und der dritte 12 Wochen nach OVX. Im Rahmen der Dexa-Messungen wurden 6 Messbereiche (ROIs) festgelegt.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Bone Mineral Density der mit Ovariektomie und Diät behandelten Tiere konnte, verglichen mit den Ausgangsmessungen, nach 12 Wochen signifikant um bis zu 28% gesenkt werden (p<0,001). Die Änderung der Knochendichte war im Bereich der Wirbelsäule und des Beckens am deutlichsten, gefolgt von den Messbereichen Tibia und Femur. In der Kontrollgruppe konnte nach 12 Wochen ein signifikanter Anstieg des BMD in allen gemessenen Bereichen, außer der Tibia, um bis zu 19% beobachtet werden (p<0,05). Die mit einer Ovariektomie und Steroidinjektion behandelten Tiere zeigten im Bereich der Wirbelsäule nach 12 Wochen einen signifikanten Abfall der BMD mit p<0,05. Bei allen anderen Messbereichen konnte in dieser Gruppe keine signifikante Änderung der BMD beobachtet werden.

Mit einer kombinierten Therapie aus OVX und Diätgabe kann man innerhalb von drei Monaten die Knochendichte bei Ratten signifikant senken und in einen osteoporotischen Knochenstatus überführen. Die DXA-Messung eignet sich hervorragend, um den bestehenden Knochenstatus im Tiermodell in unterschiedlichen anatomischen Regionen des Skelettsystems zu beurteilen.