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Verknüpfung von Navigation und intraoperativem CT-Scan bei der dorsalen thorakolumbalen Instrumentierung – Auswirkungen auf die Schrauben-Korrekturrate
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Die Verwendung der Computer-assistierten Navigation ermöglicht eine Präzisierung der Pedikelschraubenpositionierung. Allerdings sind selbst bei navigiertem Vorgehen grundsätzlich Schraubenfehllagen möglich. Eine definitive Kontrolle der Pedikelschraubenlage ist daher nur über ein Schnittbildverfahren möglich, entweder postoperativ oder intraoperativ mittels eines CT-Scanners. Um den unmittelbaren Nutzen einer Gerätekombination aus Navigation und intraoperativem CT zu quantifizieren, wurden die von uns durchgeführten dorsalen Instrumentierungen der thorakolumbalen Wirbelsäule bezüglich ihrer intraoperativen Implantatkorrekturrate analysiert.
Methodik: Eingeschlossen wurden alle dorsalen Instrumentierungen der thorakolumbalen Wirbelsäule im Zeitraum ´02.2011 bis ´01 2012, die unter Verwendung des O-Arm® Surgical Imaging System (Medtronic) navigationsgestützt und CT-kontrolliert operiert worden waren. Dabei wurden sämtliche intraoperative Sofortkorrekturen von Pedikelschrauben erfasst, nachdem sie mittels CT-Analyse erkannt worden waren. Im Falle einer nachgewiesenen Fehllage wurde nach entsprechender Korrektur grundsätzlich ein erneuter CT-Scan durchgeführt.
Ergebnisse: 96 Patienten (Durchschnittsalter 61 Jahre [28; 86]) mit insgesamt 525 navigiert eingebrachten Pedikelschrauben wurden eingeschlossen. Bei 60 Patienten handelte es sich um einen Primäreingriff, bei 36 um einen Revisionseingriff. Indikationen waren Spinalkanalstenosen, Osteochondrose, Skoliose, Spondylolisthese, Frakturen, Revisionseingriffen, Spondylodiszitiden und Metastasen. Bei 73% der Eingriffe wurde ein CT-Scan nach Schraubenpositionierung durchgeführt, bei den übrigen 27% waren entsprechend zwei oder mehr CT-Scans erforderlich. Die intraoperative Schraubenkorrekturrate lag bei 19/525 Pedikelschrauben (3,6%). Für 11 der 19 korrigierten Schrauben war die ursprünglich gewählte Schraubenlänge, respektive die Schraubeneindrehtiefe die Ursache der Korrektur.
Schlussfolgerung: Die Möglichkeit der intraoperativen CT-Kontrolle der Pedikelschraubenpositionierung und damit auch die Erkennung potentieller Fehllagen, führt möglicherweise zu einer Senkung der Anzahl von Revisionseingriffen. Aus unserer Sicht rechtfertigt sich der Einsatz des O-Arms zum einen durch die Möglichkeit der intraoperativen Navigation, zum anderen aber insbesondere auch durch die intraoperative Erfassung nach wie vor vorkommender Fehlpositionierungen und damit verbunden der Vermeidung von Revisionseingriffen.