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Führt ein verbessertes Implantatdesign zu einer besseren Funktion?
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Die Beugefähigkeit ist ein für die Patienten wichtiger Parameter nach Knie TEP. Verschiedene Implantatmodifikationen erlauben theoretisch eine bessere Beugung. Bisher ist allerdings nicht klar, ob dieser theoretisch bessere Bewegungsumfang tatsächlich zu einer verbesserten beugung führt, oder ob dies mehr von Patienten-spezifischen Parametern abhängt.
Methodik: Ziel der Studie war die Bestimmung der beugefähigkeit von 2 Designs der gleichen Knie TEP (Scorpio als Standard und Scorpio NRG als High-Flex Knie TEP mit theoretisch verbesserter Beugefähigkeit). 132 Patienten erhielten randomisiert eine der beiden Knie TEP. Bei allen Patienten wurde die ROM präoperativ und 1 Jahr postoperativ mittels Goniometer bestimmt. Intraoperative Messungen erfolgten mittels Navigationssystem vor den Knochenschnitten und anschließend mit den Standard und High-Flex Probeprothesen. Dann erfolgte die Implantation des randomisierten Implantats.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 100 patients (47 Standard, 53 High-Flex) konnten ausgewertet werden. Die mittlere intraoperative Beugung betrug 123° (SD 8°) vor den Knochenschnitten, 124° (SD 8°) mit dem Standard Probeimplantat und 128° (SD 8°) mit dem High-Flex Probeimplantat. Der Unterschied zwischen beiden Designs betrug 4° (SD 8°) zugunsten der High-Flex Knie TEP.
Die mittlere präoperative Kniebeugung von 108° (SD 14°) verbesserte sich zur 1-Jahres-Kontrolle nicht (108°, SD 12°).
Die Studie zeigt somit eine moderate Verbesserung der Beugefähigkeit durch das High-Flex Design. Der hauptsächliche Prädiktor für die postoperative Beugefähigkeit ist jedoch die präoperative Beweglichkeit. Patienten mit einem großen Bewegungsumfang können von einem High-Flex Design profitieren.