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Das 1x1 des OP Managements – Ein neuer und einfacher gesundheitsökonomischer Indikator zur vereinfachten Messung der absoluten Leistungsfähigkkeit eines OPs
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Für jede operativ tätige orthopädisch-unfallchirurgische Klinik ist die Menge und Komplexität der geleisteten operativen Prozeduren pro Zeit der erlösrelevanteste Faktor im Klinikbetrieb. Die Einschätzung der exakten Erlössituation ist gesundheitsökonomisch komplex, da die jeweiligen Eingriffsarten mit unterschiedlichen DRG Matrices hinterlegt sind (OP, Implantate, Station etc.). Auf der Basis einer zuvor erhobenen Wirtschaftlichkeitsanalyse von OPs wie Hüfttotalendoprothesen-Wechsel oder LWS-Spondylodese (OP Kostenanalyse-Tool) soll für die einfache ökonomische Bewertung der unterschiedlichen Versorgungen eine simple Messgröße entwickelt werden, um eine bessere Steuerung von gewinnbringenden und defizitären Eingriffen oder OP-Sälen insbesondere für ärztliches Führungspersonal zu ermöglichen. Ziel dieser Untersuchung soll die Bewertung eines neuen Indikators sein, welcher, basierend auf den kumulierten Relativgewichten der geleisteten Prozeduren pro Zeit, eine schnelle und vereinfachte Einschätzung von Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität erlaubt.
Methodik: Der neue und einfache Indikator ergibt sich aus der Relativgewichts-Wertschöpfung des OP-Saales pro Zeiteinheit. Hiefür wird im jeweiligen OP in dessen Kernzeit das erzielte Relativgewicht (RG) kumuliert. Dabei ist es für den Indikator unerheblich, ob ein Eingriff mit einem Relativgewicht von z.Bsp. 6 durchgeführt wird oder in der gleichen Zeit 6 Eingriffe mit einem Relativgewicht von jeweils 1, da das kumulative Ergebnis identisch bleibt. Voraussetzung hierfür ist die bereits durchgeführte Analyse der einzelnen Prozesse des Klinikportfolios, da der Indikator nur bei positiven Deckungsbeträgen und ausgewogenem Portfolio sinnvoll ist. Nach Analyse eines OP Saales oder einer operativen Einheit kann im nachfolgenden Schritt eine Maßnahme zur Prozessoptimierung der Schnitt-Naht-Zeit und der Naht-Schnitt-Zeit getroffen werden (z.Bsp. zusätzliches Anästhesie-Team, Doktorand oder Aushilsfkraft) und der Indikator nochmals im Sinne einer Cost-Benefit-Analyse gemessen werden.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Anhand der Prozessdaten einer Klinik der Maximalversorgung zeigt sich, dass die Gesamtkorrelation des Indikators mit den tatsächlichen und komplex zu berechnenden Erlösberechnungen ausreichend hoch ist, um den Indikator als simple Messgröße heranzuziehen, um eine bessere Steuerung für ärztliches Führungspersonal zu ermöglichen. Maßnahmen des Prozessmanagements, die die Gesamt-Auslastung eines Saales verbessern und damit den Indikatorwert steigern (wie z.B. zusätzliches Personal OP und Anästhesie, kürzere Überleitungen, schnellerer Patientenzu- oder Abfluß) lassen sich so kurzfristig bewerten und mit einer Gewinnsteigerung beziffern, um eine valide Cost-Benefit-Analyse zu erhalten. Hiermit ist eine kontinuierliche und "tagesaktuelle" Überwachung des Kerngebietes der operativen Kliniken zu gewährleisten.