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Die operativ versorgte Patellafraktur
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: 0,5 bis 1,5% aller Frakturen sind Patellafrakturen. Obwohl die Patella ein relativ klei-ner Knochen ist, ist die Komplikationsrate hoch: Fast die Hälfte der Patienten hat persistierende Beschwerden und ein Drittel Funktionseinschränkungen.
Methodik: Aus diesem Grund haben wir in einer retrospektiven Studie die operative Versorgung und das Outcome von Patienten mit Patellafraktur untersucht.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Zwischen 1/2009 und 12/2011 wurden 51 Patienten (50,3 +/- 18,9 Jahre) mit einer Patellafraktur operativ in der BG-Unfallklinik Murnau versorgt.
21 Patienten (48 +/- 19,4 Jahre) erhielten eine Zuggurtung, 12 Patienten (50,3 +/- 17,9 Jahre) wurden mit einer Schraubenosteosynthese versorgt und 18 Patienten (57,8 +/- 14,7 Jahre) mit einer speziellen Patellaplatte.
Ein Drittel der mit Zuggurtung versorgten Patienten hatte ein gutes Outcome ohne Komplikationen, aber 43% litten weiterhin unter Schmerzen und 28,6% hatten Funk-tionseinschränkungen. Zudem kam es in einem Fall zu einer verzögerten Frakturheilung und in einem weiteren Fall zum Durchschneiden der K-Drähte.
Die Verschraubung führte zu einem besseren Outcome: 50% hatten keine Probleme, ein Drittel behielt Funktionseinschränkungen und 17% hatten persistierende Schmerzen.
Die besten Ergebnisse zeigten sich nach Plattenosteosynthese: Nur 11% hatten ein geringgradiges Beugedefizit und persistierende Schmerzen. Ein Versagen der Osteosynthese oder eine verzögerte Frakturheilung wurden nicht gesehen.
Zusammenfassend zeigte sich eine relativ hohe Komplikationsrate nach Patellafraktur, vor allem wenn die Patienten mit Zuggurtung versorgt wurden. Die Plattenosteosynthese scheint eine gute Alternative in der Versorgung von Patellafrakturen zu sein, die die Komplikationsrate beachtlich reduziert.