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5-Jahres-Ergebnisse nach Versorgung von akuten Akromioklavikulargelenksluxationen mit der AO-Hakenplatte – Klinische und radiologische Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Die operative Stabilisierung von akuten Akromioklavikulargelenksverletzungen mittels Hakenplatte stellt ein Standardverfahren dar. Klinische und radiologische Langzeitergebnisse sind bisher aber nur unzureichend untersucht.
Methodik: Initiiert wurde eine Nachuntersuchung von 41 Patienten die in einem Haus der Maximalversorgung zwischen März 2004 und Dezember 2007 aufgrund einer akuten Akromioklavikulargelenksluxation Typ Rockwood 4 oder 5 mittels Klavikula-Haken-LCP operativ behandelt wurden. Die Beurteilung des klinischen Outcomes erfolgte mittels Constant-Score. Die radiologisch Nachuntersuchung erfolgte 3 Monate nach Materialentfernung sowie 5 Jahre postoperativ mittels MRT der betroffenen Schulter in Ruhe und unter 6,5 kg Zugbelastung.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 32 Patienten (78 %), davon 28 Männer und 4 Frauen, konnten nach 59,7 +/-12 Monaten klinisch und radiologisch nachuntersucht werden. Das mittlere Alter betrug 41 +/- 15 Jahre. Der relative Constant-Score betrug 91 +/- 11 Punkte. Postoperativ konnte der CC- Abstand von 21 +/- 6 mm signifikant auf 13 +/- 4 mm nach 3 Monaten (p<0,05) und 13,5 +/- 3 mm nach 5 Jahren (p<0,05) reduziert werden. Eine horizontale Instabilität verblieb bei 3 Patienten (9,3%). Bei 27 Patienten war das Akromioklavikulargelenk nach 5 Jahren ohne Revisionseingriff belastungsstabil. Eine posttraumatische Akromioklavikulargelenksarthrose hatte sich bei 6 der Patienten entwickelt, die bei 3 Patienten symptomatisch war. Im MRT konnte bei 87% der Fälle das superiore und in 31% das inferiore Lig. acromioclaviculare stabil nachgewiesen werden. Bei allen Patienten war das Lig. trapezoideum durchgängig darstellbar, dagegen zeigte das Lig. conoideum in 10% der Patienten eine Kontinuitätsunterbrechung.
Die operative Versorgung akuter Akromioklavikularglenksverletzungen mittels Hakenplatte führt in der überwiegenden Mehrheit zu einer dauerhaften Stabilisierung des Akromioklavikulargelenks mit gutem klinischen und radiologischen Ergebnis. 9,3% der Patienten entwickeln eine symptomatische, postraumatische Akromioklavikulargelenksarhtrose. Die vollständige Wiederherstellung aller Bandanteile scheint die Basis für eine dauerhaft stabile Ausheilung des Gelenks zu sein.