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Temporäre Arthrodese beim zweizeitigen septischen Knieendoprothesenwechsel mittels zementiertem AO-Fixateur
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Für den zweizeitigen septischen Knieendoprothesenwechsel haben sich mobile und fixe Spacer etabliert. Mobile Spacer erlauben eine limitierte Bewegung zwischen den Spacerelementen, so dass geringere Scherkräfte auf das Spacer / Knocheninterface zu erwarten sind als beim fixen Spacer. Bei Verwendung fixer Spacer kann es daher zu Lockerung, Migration oder Bruch des Spacers aufgrund der mangelhaften Fixation im Knochen bei nur temporär angestrebter Fixation kommen. Ziel der vorliegenden Studie war es die radiologischen Ergebnisse eines neuen Fixationsverfahrens zur temporären Arthrodese mit Hybridfixation unter off-label Verwendung des AO - Fixateurs zu erfassen.
Methodik: 28 konsekutive Patienten mit nachgewiesenem Infekt einer Knieendoprothese erhielten einen zweizeitigen Knie-TEP Wechsel mit temporärer Spacerimplantation. Es wurde je eine AO Fixateurstange zementfrei in der Tibia und im Femur verankert und mittels Konnektor so verbunden, dass eine gerade Beinachse mit ca. 10° Flexion resultierte. Der kniegelenksnahe Hohlraum (Markraum und ehemaliger Gelenkraum) wurde anschließend mit antibiotikahaltigem Knochenzement aufgefüllt. Unmittelbar postoperativ wurde das Kniegelenk in 2 Ebenen geröntgt. Die Patienten durften das operierte Bein ohne Gips oder Orthese mit 30 kg teilbelasten. 8 Wochen später wurden zur Planung der Re-Implantation erneut Röntgenbilder des Kniegelenks angefertigt und mit den vorhergehenden Aufnahmen hinsichtlich Migration, Lockerung oder Bruch des Spacers verglichen.
Es wurden die Operationsdauer des Ausbaus und der Spacerimplantation sowie der Endoprothesenreimplantation dokumentiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In keinem Fall wurde eine Migration, Lockerung oder Bruch eines Spacers beobachtet. Die durchschnittliche Operationsdauer betrug beim Ausbau 111±31 [51 - 166] min. und bei der Reimplantation 109±40 [60 - 204] min.
Die temporäre Arthrodese mittels off-label Gebrauch eines AO - Fixateurs in Hybridtechnik erlaubt aufgrund der guten Verankerung eine unmittelbare Teilbelastung der Extremität, erspart die Anlage eines Gipses oder einer Orthese und verringert das Risiko Spacer assoziierter Komplikationen wie Lockerung, Migration oder Bruch. Sowohl die Implantation als auch die Entfernung dieses Spacers ist technisch einfach und schnell durchführbar.