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Schmerzwahrnehmung und Lebensqualität bei Verlängerungsosteotomien durch den ISKD-Nagel
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Verlängerungsosteotomien zur Korrektur von kongenitalen oder posttraumatischen Verkürzungsabweichungen mit intramedullären Verfahren (ISKD, Fitbone, Betz-Nagel) sind seit längerem etabliert. Daten zur Schmerzhaftigkeit dieser Verfahren und zum Einfluß auf die Lebensqualität liegen bisher nicht vor. Ziel dieser Studie war die Erfassung des Schmerzsempfindens während der Verlängerung und in den Monaten danach bis zur Konsolidierung. Zudem sollte die Beeinflussung der Lebensqualität erfasst werden.
Methodik: Prospektive Outcomestudie. Erfassung durch Fragebogen. Untersucht wurden 11 Patienten (6 weiblich, 5 männlich) zwischen April 2011 bis April 2012 nach Versorgung mit nicht-motorisiertem ISKD-Verlängerungsmarknagel (Intramedullary Skeletal Kallus Distractor, Orthofix, Verona). 7 x postraumatisch, 4 x kongenital. 2x Tibia, 9x Femur. 10 von 11 Patienten hatten präoperativ einen Schmerzkatheter erhalten. Schmerzerfassung mittels Numerischer Analogskala (NAS) subjektiv. Outcome durch Karlström ankle score (KAS). Lebensqualität durch SF12. Follow-up bis zum 6. Monat.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Knöcherne Konsolidierung wurde im Durchschnitt erreicht nach 7 Monaten. Durchschnittliche Distraktionsstrecke 33 mm. Mittlerer Heilungsindex 1,5, mittlerer Transportindex 1,4. NAS im Mittel postoperativ während Verlängerung 4, während Konsolidierung nach Abschluß Verlängerung 1. KAS präop im Mittel 28, postop im 6. Monat 32.
SF12 vor und während Verlängerung im Mittel 49 vs. 54,71.
Eine Reduktion der Schmerzen auf der NAS um 3 Punkte im Mittel nach Abschluß der Verlängerung verbunden mit einer Steigerung des KAS-Wertes um 4 Punkte zeigt eine tolerable Schmerzbelastung bei gleichtzeitiger Verbesserung der Lebensqualität. Dies spiegelt auch der höhere Wert im SF12 schon während der Verlängerung wieder. Die Selbstzufriedenheit steigt. Das Körpergefühl verändert sich positiv. Die relativ niedrigen Werte auf der NAS werden auf das suffiziente Schmerzmanagement mit Schmerzkatheter und Opiatversorgung posteroperativ zurückgeführt.