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Ergebnisse der Behandlung von Densfrakturen Typ II in Abhängigkeit von der Therapiemodalität
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Densfrakturen machen nahezu 20% aller Halswirbelsäulenverletzungen aus. Im Kollektiv von über 70 jährigen repräsentieren sie gar die häufigste Verletzung dieses Wirbelsäulenabschnittes. Der Grossteil diese Frakturen sind Typ II Verletzungen (65–74%), wobei hier eine relative Instabilität angenommen werden muss. Ein einheitliches Behandlungkonzept dieser Verletzung existiert nicht und die Möglichkeiten erstrecken sich von konservativen bis operativen Ansätzen. Nicht- operative Ansätze beinhalten eine rigide Fixation und sind bei älteren Patienten mit einer hohen Letalität von bis zu 47% assoziiert. Als chirurgische Therapieoptionen sind die anteriore Schraubenosteosynthese des Dens axis oder posteriore C1/C2 Fusion zu nennen. Ziel dieser Arbeit war die klinischen Ergebnisse genannter drei Behandlungsmodalitäten untereinander zu vergleichen.
Methodik: Im Zeitraum zwischen Juni 2004 und Februar 2010 wurden alle Patienten (n=53) mit Densfrakturen Typ II nach Anderson und D`Alonso retrospektiv erfasst. Vierundvierzig Patienten (83%) konnten im Verlauf analysiert werden.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Im konservativ behandelten Kollektiv verstarben 12 Patienten (85%) innerhalb eines Zeitraumes von 28 Monaten. Bei allen anderen Fällen zeigten die radiologischen Verlaufskontrollen eine Non-union der Fraktur. Die durchschnittliche laterale Dislokation betrug dabei 1,9mm (Bereich 0–58mm) und eine durchschnittliche Abkippung von 29,1° (Bereich 0–55°). Anteriore Schraubenosteosynthese wurde in 20 Patienten durchgeführt, wobei die Non-union Rate hier 73% betrug. Im Patientenkollektiv mit dorsaler C1–C2 Fusion konnte in 18 von 19 Fällen eine dorsale, knöcherne Durchbauung festgestellt werden (95%).
Die vorliegenden Arbeit zeigte im Kollektiv von Patienten mit C1–C2 Fusion die besten klinischen Ergebnisse hinsichtlich geringer Non-union Rate sowie geringer Letalität. Daher stellt dieses Vorgehen, insbesondere bei älteren Patienten, für uns die Therapie der Wahl dar.