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Monitoring des Bewegungsumfangs nach operativ versorgten Ellbogenverletzungen mittels Smartphone
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Smartphones werden weltweit und insbesondere in Deutschland immer beliebter, sowohl bei Patienten, als auch bei behandelndem Personal. Mittlerweile besitzt jeder fünfte Handyinhaber ein Smartphone. Die meisten sind bereits jetzt mit Beschleunigungsmessern ausgerüstet, die die Bewegung im Raum aufzeichnen können. In der vorliegenden Studie wurden 16 Patienten mit operativ versorgter Ellbogenfraktur und Anlage eines Orthofix©-Bewegungsfixateurs nachuntersucht. Der Bewegungsumfang in der Rehabilitation vom 6. bis zum 60. Tag wurde mittels eines Smartphones aufgezeichnet und ausgewertet.
Methodik: Nach initialer Ruhigstellung erfolgte die Freigabe des Ellenbogengelenkes. Ein- bis zweimal pro Tag bewegte der Patient innerhalb einer Minute das Gelenk so oft und so weit er konnte. Der Oberarm wurde hierzu waagerecht aufgelegt. Die Messung des Bewegungsumfanges und der Anzahl der Bewegungen erfolgte durch ein am Handgelenk mit einem handelsüblichen Armband befestigten Smartphone. Die Beschleunigung in allen drei Achsen des Raumes wurden durch das Smartphone aufgezeichnet; durchschnittlich 25,5 Beschleunigungswerte pro Sekunde. Die erhobenen Daten wurden auf einem Internet-Server über eine WiFi-Verbindung gespeichert. Der Flexionswinkel wurde aus dem Beschleunigungsvektor berechnet. Zur Validierung der erhobenen Daten wurden diese mit konventionell gemessenen Werten verglichen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: zu den manuell vermessenen Gelenkstellungen von durchschnittlich vier Grad. Von einem anfänglichen Bewegungsumfang von 90° steigerten sich die Patient bis Tag 44 auf einen mittleren Umfang von 120°. Die Frequenz des Extension/Flexion-Zyklus lag anfänglich bei 0,1-0,2/s gleichbleibend mit nachfolgender Zunahme auf über 1/s.
Die Messungen des Smartphones decken sich mit unseren Erfahrungswerten bezüglich der postoperativen Rehabilitation. Diesbezüglich und in Hinblick auf die vergleichenden manuellen Messungen am Probanden selbst dürfen die Ergebnisse des Handys als valide gelten. Die statistische Erhebungen an einer größeren Probandengruppe erfolgen derzeit.
Mittels eines Smartphones kann einfach, kostengünstig und Untersucherunabhängig eine genaue Verlaufskontrolle des Rehabilitationsprozesses erfolgen. Hierzu ist die Anwesenheit des Patienten nicht erforderlich, die Daten können elektronisch erfasst werden, so dass eine statistische Auswertung deutlich erleichtert wird. Desweiteren kann erstmalig die Frequenz der Bewegung exakt gemessen und zur Bewertung des operativen Ergebnisses genutzt werden.