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Burch-Schneider-Ring-Rekonstruktion bei Metastasen im Acetabulum
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Der Burch-Schneider-Ring ist ein etabliertes Verfahren zur Überbrückung von acetabulären Knochendefekten. Es gibt jedoch nur wenig Berichte über die Anwendung bei pathologischen Frakturen und Defekten im Bereich des Acetabulums. Ziel dieser Studie war es den klinisch-radiologischen Verlauf, Lebensqualität und die Funktion bei Patienten mit Knochenmetastasen im Bereich des Acetabulums zu untersuchen.
Methodik: Zwischen 2001 und 2009 wurden 15 Patienten (10 Frauen/5 Männer) mit metastatischen Knochendefekten im Bereich des Acetabulums mittels Burch-Schneider-Ring behandelt. Der primäre Knochentumor war in allen Fällen bekannt (6 Mamma Ca; 3 Multiples Myelom; 3 Cervix-Ca; 1 Nierenzell-Ca; 1 hepatocelluläres Ca; 1 Bronchial-Ca). In 10 Fällen lag eine pathologische Acetabulum-Fraktur vor. Alle Patienten wurden mittels Burch-Schneider-Ring mit PE-Pfanne und zementierten Femurschaft versorgt. Die Metastase wurde kürrettiert und mit Knochenzement aufgefüllt. Das Follow-up betrug 14 Monate (0,2 - 270 m). Der Harris-Hip-Score wurde vor der Operation und bei den verschiedenen Nachuntersuchungen erfasst. Ebenfalls erfolgte die Erfassung des Schmerzens mittels VAS.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Das durchschnittliche Überleben postoperativ war 10,2±5,1 Monate für Patienten mit multiplen und 27,2±16 Monate für Patienten mit singulären Metastasen. 11 Patienten erhielten bereits eine Chemotherapie und 10 waren bereits im betroffenen Bereich bestrahlt. 3 wurden postoperativ bestrahlt, in 2 Fällen konnte nicht eruiert werden, ob eine Bestrahlung durchgeführt wurde. Ein Patient wurde aufgrund einer 2-maligen Luxation mittels Antiluxationsring erneut operiert. In 1 Fall erfolgte eine Explantation aufgrund eines persistierenden Frühinfekts. In 2 Fällen zeigte sich eine Lockerung des Burch-Schneider-Rings nach 15 und nach 30 Monaten, eine Revision erfolgte aufgrund des schlechten Allgemeinzustands nicht. Der durchschnittliche Harris-Hip-Score präoperativ war 33 (25-39), postoperativ im Verlauf 69 (25-93). Einen signifikanten Unterschied (p>0,05) zeigte sich beim subjektiven Schmerz von präoperativ 7,5±1,1 und postoperativ 3,2±1,7.
Die Studie zeigt, dass eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden kann. Die Komplikationsrate ist ähnlich zu anderen operativen Verfahren. Jedoch zeigt diese Studie auch, dass die Komplikationsrate bei Patienten mit Metastasenerkrankungen höher ist als bei Patienten, die aufgrund einer Pfannenlockerung operiert wurden. Daher sollte gerade bei multipel metastasierten Patienten mit einer kurzen Lebenserwartung die Indikation zum operativen Vorgehen sorgfältig geprüft werden. Für Operateure, die gut mit dem System vertraut sind, ist es eine gute Methode solche Patienten zu behandeln.