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Komplikationen und Funktionelles Outcome bei Streckapparatrekonstruktionen mittels LARS-band bei Tumormegaprothesen
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Ziel dieser retrospektiven single Center Studie war es, die Komplikationsraten und funktionellen Ergebnisse von Patienten mit Streckapparatrekonstruktionen mittels Larsband nach muskuloskeletalen Tumorresektionen und Megaprothesenrekonstruktionen im Bereich des Kniegelenkes nachzuuntersuchen.
Methodik: 57 Patienten mit einem Mindestfollowup von 24 Monaten wurden erfasst. Die onkologischen Daten wurden dem prospektiv erfassenden Wiener Knochengeschwulstregister entnommen und entsprechend der Komplikationsklassifikation nach Henderson et al. [ Weichteilversagen (Typ I), Aseptische Lockerung (Typ II), Strukturelles Versagen (Typ III), Infektion (Typ IV), and Tumorprogression (Typ V)] und nach funktionellen Kriterien ( aktive Streckung, Gehstrecke, Bewegungsumfang) analysiert.
Ergebnisse: Die Patienten waren durchschnittlich 31,5 Jahre ( SD±17)alt und hatten ein durchschnittliches Followup von 57,2 Monaten (24–117 Monate).
Die aktive Beweglichkeit war in der Flexion 96,7° (SD±21,4)mit einem Streckdefizit von 19,5° (SD±26).
Weichteilprobleme kamen als Komplikationen bei Primärimplantationen in 10% bei Rezidiveingriffen in 18% vor, Aseptische Lockerungen in 10%/18% und Strukturelles Versagen in 15%/18% der Fälle. Die Infektionsrate bei Primärimplantationsraten des LARSbandes war 26% und stieg jedoch auf 45% an, wenn das Larsband bei liegender Prothese im Rahmen eines Rezidiveingriffes eingesetzt wurde. Die lokale Tumorprogression war in 6,3%/5,4% der Patienten nachzuweisen.
Schlussfolgerung: Das Larsband bietet die Möglichkeit einer ausgezeichneten Streckapparatrekonstruktion bei Primärimplantation. Im Falle mehrfacher Revisionen ist die sekundäre Verwendung des Larsbandes aufgrund der potentiellen Infektionsgefahr vor allem bei positiver Infektanamnese sehr streng zu indizieren.