Artikel
Häufigkeit von Knochenzysten nach OSG-TEP
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Die OSG-Endoprothetik ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung der schweren OSG-Arthrose mir guten kurzfristigen Resultaten. Cysten sind aber nach OSG-Prothese ein zunehmend häufiger beobachtetes Problem und kausal noch nicht (vollständig) geklärt. Es existieren aber derzeit in der Literatur nur kleine Serien oder Fallvorstellungen. Daher erfolgte die radiologische Auswertung der prospektiven Arthrose-TEP-Studie hinsichtlich des Auftretens der Cysten.
Methodik: Prospektive Studie: 2002-2011; Klientel: 604 konsekutive OSG-TEP (Hintegra); Komplette radiologische Analyse (präoperative und postoperative Rx, CT); Differentialdiagnose: Auschluss / Abgrenzung von Lockerungssaum / Low-Grade-Infekt und vorbestehenden Knochenzysten in Rahmen der Arthrose bzw. bei Systemerkrankungen (RA, PsAP, etc.); Follow-up (Mittelwert): 34 Mon.
Ergebnisse: 601 von 604 TAA wurden in die Studie eingeschlossen (3 TEP mit früher Konversion zur Arthrodese wurden definitionsgemäß ausgeschlossen)
Cystenhäufigkeit:
478 TEP (79,5%) wiesen keine Cysten auf;
Bei 26 TEP (4,3%) existierten bereist präoperativ (primäre) Cysten, ohne Veränderung im Untersuchungsverlauf;
Bei 31 TEP (5,2%) bestand radiologisch ein isolierter suspekter Bezirk (<5 mm) - ohne Symptome, so dass keine CT-Untersuchung zur Verifikation erfolgte
Bei 66 TEP (11,0%) entwickelten sich nach TEP-Implantation im Verlauf (sekundäre) Cysten.
Lokalisation der verifizierten 66 sekundären periprothetischen cystischen Läsionen
Nur tibial: 50 (8,3%);
tibial und talar: 8 (1,3%);
nur talar: 8 (1,3%);
D.h. dass bei insgesamt 58 TEP tibiale Cysten (9,7%) und 16 TEP talare Cysten (2,7%) aufwiesen.
Cystenareal:
Tibial Cysten n=58:
n=31 (5,2%) dorsaler Komponentenkante;
n=4 (0,7%) anterior, hinter dem Komponentenschild
n=6 (1,0%) im Schraubenverlauf;
n=17 (2,8%) zentral / konfluierende Cysten.
Talare Cysten: n=16:
n=5 (0,8%) isoliert unter dem anterioren Komponentenschild;
n=2 (0,3%) im Schraubenverlauf;
n=7 (1,2%) zentral / multipel / konfluierende Cysten;
n=2 (0,3) subchondrale USG-nahe Lage oder Verbindung zum Sinus tarsi.
Progression:
Alle TEP mit Cysten wurden im Durchschnitt 15 Monate später re-evaluiert (follow-up [Mittelwert: 34 Mon. bis 49 Mon. p.o.])
24 Cysten (4,0%) waren konstant
42 Cysten (7,0%) waren progressiv.
Bei keinem der Patienten mit Cysten kam zu einer Lockerung, Sinterung oder aus anderen Gründen zu einer Konversion zur Arthrodese.
Zusammenfassung:
Diese prospektive Studie konnte insgesamt bei 20% der TEP radiologisch cystische Veränderungen aufdecken.
Bei 11% der TEP konnten die Cysten als neu definiert und zweifelsfrei bestätigt (CT Analyse) werden.
7% der Cysten waren im Verlauf größenprogressiv.
Schlussfolgerungen: Obwohl mittelfristig im durchschnittlichen 4 Jahres-Follow-up nur eine geringe Rate von symptomatischen, progressiven Cysten besteht, sollten auch asymptomatische OSG-TEP Patienten radiologisch alle 2-3 Jahre kontrolliert werden.