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Ist Kodierung zu wichtig, um Sie Ärzten zu überlassen? Evaluation der wirtschaftlichen Effizienz von betriebswirtschaftlichen Gesundheitsökonomen an Zentren der Maximalversorgung
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: Ziel der vorliegenden gesundheitsökonomischen Studie war es, die Effektivität von betriebswirtschaftlichen Gesundheitsökonomen bei der DRG Kodierung im Vergleich zum ärztlichen Personal mit DRG-Basiskenntnissen ohne weiterführende gesundheitsökonomische Zusatzausbildung an einem Zentrum der Maximalversorgung im Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie zu quantifizieren.
Methodik: Im Rahmen einer prospektiv kontrollierten Pilotstudie wurden insgesamt 200 stationäre Fälle durch einen betriebswirtschaftlichen Gesundheitsökonomen (Studiengruppe) kodiert. Als Kontrolle dienten die identischen Fälle, die von ärztlichem Personal mit DRG-Basiskenntnissen ohne weiterführende gesundheitsökonomische Zusatzausbildung bearbeitet wurden (Kontrollgruppe). Die Primärkodierung durch die Kontrollgruppe erfolgte verblindet, um einen Hawthorne Effekt zu vermeiden. Erfasst wurden das Effektivgewicht, der DRG-Erlös/Einzelpatient und der DRG-Gesamterlös getrennt nach der Studien- und Kontrollgruppe sowie die zeitlichen Mehraufwendungen für die Nachkodierung der Studiengruppe.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die CMI bzw. die DRG-Erlös-Differenz/Einzelpatient zwischen der Kontroll -und der Studiengruppe war mit 2.472,5±337 € signifikant erhöht (p<0,05). In Bezug zur Kontrollgruppe errechnete sich ein kumulativer Gesamtmehrerlös von 494.500 € für die Studiengruppe. Die mittlere Bearbeitungszeit pro nachkodiertem Fall betrug für die Studiengruppe 11,32±0,8 min. Bezogen auf die DRG-Erlös-Differenz/Einzelpatient ergab sich eine Erlössteigerung von 218±38 € pro Minute. 2,5% der Fälle mussten nach Primärkodierung durch die Kontrollgruppe abgewertet werden.
Die Datenauswertung der vorliegenden prospektiven Studie quantifiziert erstmals die Effektivität von betriebswirtschaftlichen Gesundheitsökonomen zur Optimierung der DRG-Kodierung im Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie an einem Haus der Maximalversorgung. Ausdruck dessen ist bei 2,5% abgewerteten Fällen die insgesamt signifikante Steigerung des CMI, des DRG-Erlöses wie auch des kumulativen DRG-Gesamtmehrerlöses.