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Der Einfluss der Konfiguration des TMT-1-Gelenkes auf das postoperative Ergebnis bei Korrekturosteotomien bei Hallux valgus Fehlstellungen
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: Nach Wanivenhaus ist das Tarsometatarsalgelenk maßgeblich an der Ausbildung eines Metatarsus primus varus und damit an der Hallux-valgus-Deformität beteiligt. Neben dem Schweregrad der Hallux-valgus-Fehlstellung beeinflusst auch die Ausrichtung der Gelenkfläche des Tarsometatarsalgelenks die Wahl der Operationsmethode. In der Literatur werden drei Konfigurationen des ersten Tarsometatarsalgelenkes (straight, oblique und curved) beschrieben, jedoch gibt es derzeit keine Studien, welche den Einfluss der Konfiguration des Gelenkes auf das spätere Operationsergebnis beschreiben.
Methodik: In der Zeit von 2007 bis 2009 wurden 57 Patienten mit Hallux valgus Fehlstellung und Metatarsus primus varus einzeitig mittels Scarf-Osteotomie oder Chevron-Osteotomie operativ versorgt. Es erfolgte ein standardisiertes Nachbehandlungsschema - 6 Wochen Vorfußentlastungsschuh, anschliessend schmerzadaptierte Vollbelastung im Konfektionsschuh nach radiologischer Konsolidierungskontrolle. Es erfolgte retrospektiv die klinische (AOFAS-Score, VAS) und radiologische Auswertung. Das Follow-Up der letzten Nachuntersuchung lag zwischen 14 und 29 Monaten.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Das Durchschnittsalter betrug 57a (SD 14,5), der durchschnittliche Follow-Up 21 Monate (SD 7). Präoperativ zeigten 40 Patienten eine Straight-Konfiguration, 11 eine Curved-Konfiguration und 6 eine Oblique-Konfiguration des TMT-1 Gelenkes. Bei 27 Patienten wurde eine Scarf-Osteotomie und bei 30 Patienten eine Chevron-Osteotomie durchgeführt. Bei allen Patienten wurde zusätzlich eine Akin-Osteotomie durchgeführt. Der präoperative AOFAS-Score betrug im Mittel 42 (SD 13). Der durchschnittliche präoperative Intermetatarsalwinkel betrug 16° (SD 4), der Hallux-valgus-Winkel betrug 27° (SD 7). 6 Wochen postoperativ zeigte sich ein durchschnittlicher Intermetatarsalwinkel von 9° (SD 2). Der Hallux-valgus-Winkel betrug 6° (SD 4). Der postoperative AOFAS-Score betrug im Mittel 92 (SD 8) nach 6 Wochen und 93 (SD 10) zum Zeitpunkt der letzten Nachuntersuchung. Bei der Straight-Konfiguration zeigte sich kein Korrekturverlust des Intermetatarsalwinkels. Der Hallux-valgus-Winkel betrug 12° (SD 5). Bei der Curved-Konfiguration und der Oblique-Konfiguration zeigte sich ein mittlerer Korrekturverlust des Intermetatarsalwinkels von 3° (SD 3). Der Hallux-valgus-Winkel betrug 13° (SD 5). Bei keinem Patienten wurde eine Revisonsoperation durchgeführt.
Insgesamt zeigten sich bei allen Patienten gute bis sehr gute klinische und radiologische Ergebnisse, welche unabhängig von der gewählten Operationsmethode waren. Im postoperativen Verlauf kam es bei allen Patienten zu einem Korrekturverlust des Hallux-valgus-Winkels, bei dem kein Zusammenhang mit der Konfiguration des TMT-1-Gelenkes nachgewiesen werden konnte. Der Korrekturverlust des Intermetatarsalwinkels scheint von der Konfiguration des TMT-1-Gelenkes abhängig zu sein, jedoch kann eine statistische Signifikanz, aufgrund der geringen Patientenanzahl nicht nachgewiesen werden.