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Darstellung unterschiedlicher Schädigungsmuster des femoro-acetabulären Knorpel mittels dGEMRIC-Index in femoro-acetabulären Impingement Patienten
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: Das femoroacetabuläre Impingement (FAI) stellt einen Auslöser der Koxarthrose dar und umfasst zwei Unterformen: das Cam- oder Nockenwellen-Impingement, bzw. das Pincer- oder Beißzangen-Impingement. In intra-operativen Studien konnte für beide Subtypen ein spezifisches Schädigungsbild des femoro-acetabulären Knorpels nachgewiesen werden. Der Verlust an Glykosaminoglykanen (GAG) ist als frühes Ereignis in der Knorpeldegeneration bekannt. Das MRT-Verfahren „delayed Gadolinium Enhanced MRI of Cartilage“ (dGEMRIC) ist ein etabliertes und validiertes jedoch in der klinischen Anwendung noch nicht verbreitetes biochemisch sensibles MRT-Verfahren zur In-vivo-Beurteilung des GAG-Gehalts im Knorpel und damit der „Knorpelqualität“. Ziel dieser Studie war es, anhand des dGEMRIC-Index FAI-Patienten mit gesunden Probanden zu vergleichen und spezifische Schädigungsmuster darzustellen.
Methodik: In dieser prospektiven Studie wurden 6 Cam-Impingement Patienten (Durchschnittsalter 33 Jahre) sowie 7 Pincer-Impingement Patienten (Ø 36.3 Jahre) eingeschlossen und mit einer Kontrollgruppe von 12 asymptomatischen Freiwilligen (Ø 25.2 Jahre) verglichen. Das 1.5 Tesla MRT-Protokoll beinhaltete eine duale-Flip-Winkel 3D Gradienten-Echo-Sequenz. Radiäre T1maps wurden multi-planar für 7 Regionen innerhalb des Hüftgelenkes von anterior (3 Uhr) über superior (12 Uhr) nach posterior (9 Uhr) rekonstruiert. Eine Region-of-interest Analyse lieferte die dGEMRIC-Werte für die peripheren und zentralen Anteile des femoro-acetabulären Hüftknorpel. Unterschiede zwischen den Gruppen wurden mittels nicht-gepaartem T-Test ermittelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Sowohl die Cam- (488.1 ms) als auch die Pincer-Patienten (462.0 ms) zeigten statistisch signifikant niedrigere dGERMIC-Werte verglichen mit der Kontroll-Gruppe (643.3 ms). In der Cam-Gruppe konnte eine Beteiligung sowohl der peripheren als auch zentralen Knorpelabschnitte dargestellt werden, welche sich im anterioren Bereich des Gelenkes konzentrierten (Abbildung 1A [Abb. 1]). Der dGEMRIC-Index der Pincer-Patienten wies auf ein globaleres Schädigungsmuster des acetabulären Knorpels hin und lag insgesamt 28% unter dem der Kontrollgruppe (Abbildung 1B [Abb. 1]).
Mit Hilfe der dGEMRIC Technik konnten spezifische Schädigungsmuster des femoro-acetabulären Knorpels aufgezeigt werden, die in Einklang mit den intra-operativen Beobachtungen bei FAI-Patienten stehen. Zukünftig könnte diese Technik einen entscheidenden Vorteil bei der Selektionierung von FAI-Patienten für gelenkserhaltende Eingriffe darstellen und unser Verständnis von der Arthrose-Entstehung im Hüftgelenk verbessern.