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Ein neuer, direkter und anatomiegerechter ventraler Zugang zur Osteosynthese von Frakturen des Processus coronoideus ulnae. Experimentelle Kadaverstudie
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: Auf Grund der hohen Dichte an neurovaskulären Strukturen, Muskeln und Bandansätzen in der Ellenbeuge ist der Zugang zum Processus coronoideus ulnae kompliziert. Standardisiert wird von medial mit Ablösung der Flexoren und Pronatorenansätze und Mobilisation des N. ulnaris vorgegangen. Wir beschreiben einen direkten ventralen Zugang durch die Ellenbeuge und analysieren die Exposition osteosyntheserelevanter Areale des Processus coronoideus.
Methodik: Studie an 10 Kadaverpräparaten.
Zugang: S-förmiger Hautschnitt in der Ellbeuge, Durchtrennen des Lacertus fibrosus, Eingehen auf den M. brachialis (A. brachialis und medianus medial, M.Biceps radial), stumpfe Präparation auf dem Biceps nach distal, Darstellen der proximalen Ulna lateral und medial der Bicepssehne. Begrenzung des Zugangsfensters medial/ventral durch die Flexor-/Pronatormuskulatur, A. Cubitalis, N. medianus; ventral durch die A. radialis; lateral durch die Mm.extensores/supinator, N. radialis.
Analyse durch Ausmessen der dargestellten Abschnitte der proximalen Ulna, des Processus coronoideus und seiner anteromedialen Facette.
Ausmessen abgelöster Muskelansätze und Messen des Abstandes zu neurovaskulären Strukturen (N. medianus, N. radialis, A. cubitalis und A. radialis).
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Dargestellte Abschnitte der prox. Ulna (Länge ab Gelenklinie gemessen):
Radial der Brachialissehne: Länge 24,22 (22-25) mm / Breite 3,1 (2-4) mm
Dorsal der Bicepssehne: Länge 6,6 (4-8) mm / Breite 11,2 (9-13) mm
Medial der Bicepssehne bis Kollateralband: Länge 26,7 (24-29) mm / Breite 4,1 (3-5) mm
Medial des Kollateralbandansatzes: Länge 16,3 (14-19) mm / Breite 2,5 (2-4) mm Abstand zu allen neurovaskulären Strukturen größer als 0,5 cm
Ein direkter Zugang zum Processus coronoideus durch die Ellenbeuge ausreichend zur Miniplattenosteosynthese ist möglich. Über 90% der medialen Gelenkfacette kann erreicht werden. Im Gegensatz zum medialen Standardzugang ist nur geringe Muskelablösung notwendig und die Gefahr iatrogener Nerven oder Gefäßschäden bei guten anatomischen Kenntnissen ist gering.